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Systembiologische Untersuchung der Immunmodulation durch therapeutische Helminthen-infektion bei Patienten mit rheumatoider Arthritis

Antragsteller Dr. Axel Schulz
Fachliche Zuordnung Rheumatologie
Immunologie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391151950
 
Basierend auf dem Konzept der Hygienehypothese, verspricht die therapeutische Gabe lebensfähiger Eier des Schweinepeitschenwurms (Trichuris suis ova, TSO) eine im Vergleich zu herkömmlichen Therapieformen nebenwirkungsarme Verbesserung des Krankheitsbildes bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA). Im Gegensatz zu herkömmlichen, oft lebenslang verabreichten Therapien, welche eine breite Immunsuppression herbeiführen, induzieren TSO die körpereigene, anti-inflammatorische Immunmodulation, womit dieses neue, viel verträglichere Behandlungskonzept besonders für chronisch-entzündliche Krankheiten, wie z.B. die RA, geeignet erscheint.In diesem Projektes möchten wir mit systembiologischen Mitteln ein besseres Verständnis über den Wirkmechanismus der TSO-Therapie erhalten und die induzierten Veränderungen im Immunsystem der RA Patienten, sowie deren Zusammenhang mit Krankheitsaktivität, klinischer Serologie und Therapieerfolg untersuchen.Wir werden dazu in einem präzisionsmedizinischen Ansatz die Zusammensetzung und den Aktivitätszustand von Immunzellen im Blut mittels 40-dimensionaler Massenzytometrie (CyTOF-Technologie) bei RA Patienten untersuchen, welche an einer doppelt verblindeten, Placebo-kontrollierten, klinischen Studie zur Behandlung mit TSO teilgenommen haben. Der Einsatz modernster zytometrischer Methoden ermöglicht uns die systematische Untersuchung humaner Leukozyten hinsichtlich Phänotyp, Funktionalität und spezifischer Reaktivität in bisher unerreichter Detailliertheit. Mittels etablierter bioinformatischer Methoden werden wir in den gewonnen zytometrischen und serologischen Daten Immunsignaturen identifizieren, die eine spezifische Rolle i) in RA Patienten ii) in der Immunreaktion infolge der Wurminfektion und iii) in der Verbesserung des Krankheitsbildes spielen.Die Studie gestattet erstmalig einen individuellen, systemweiten, detaillierten Einblick in Fehlregulationen des Immunsystems bei RA und deren Beeinflussung durch die Therapie mit TSO. Wir erwarten Hinweise auf den genauen Wirkmechanismus der Helminthen-Therapie beim Menschen und das Forschungsfeld der Präzisionsmedizin bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen voranzutreiben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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