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Ivermectin gegen Malaria: ein One-Health Ansatz über die kombinierte Behandlung des Menschen und seinen umgebenden Nutztieren bei Minimierung ökologischer Nebeneffekte

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Bodenwissenschaften
Ökologie der Landnutzung
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391368017
 
Der Erfolg gegenwärtiger Behandlungsstrategien wie das Ausbringen von Insektiziden oder die dauerhafte Anwendung von Moskitonetzen wird häufig durch besondere Verhaltensweisen von Vektoren beeinträchtigt, indem die Insekten z. B. der Exposition gegenüber Insektiziden ausweichen. So minimiert die Zoophagie den Kontakt zwischen Mücken und Insektiziden und trägt zum Aufbau von Reservoirs von Restvektorenpopulationen bei. Die Massenverabreichung (mass drug administration, MDA) des Endektozids Ivermectin (IVM) an Menschen für die Vektorkontrolle erfährt zunehmende Aufmerksamkeit. Dadurch liefert der behandelte Mensch das Insektizid direkt an jeden blutsaugenden Vektor. Jedoch entgehen Vektoren, die an Tieren saugen, diesem vielversprechenden Ansatz. In diesem Projekt wird die Verabreichung von IVM an Menschen zur Vektorkontrolle mit der Behandlung seiner umgebenden Nutztiere kombiniert. Wir gehen davon aus, dass damit eine Restübertragung erfolgreich unterbunden werden kann. Hiermit soll ein Machbarkeitsnachweis geliefert werden, dass die relevanten Malaria-Vektorspezies mit diesem One Health-Ansatz kontrollierbar sind. Wir verwenden injizierbare, langsam freisetzende Formulierungen von IVM, basierend auf biologisch abbaubaren Polymeren, die das Molekül über 6 Monate (entsprechend der Zeitdauer der Regenzeit) freisetzen. Im Labor werden Effekte dieser Formulierungen auf Anopheles coluzzii erfasst. Die potenzielle Toxizität der Behandlung für Nicht-Ziel-Organismen wird über die Überwachung ökotoxikologischer Endpunkte an terrestrischen Wirbellosen ermittelt. Die Dosierung von Ivermectin wird unter Berücksichtigung der Konzentrationen in Kälberplasma, -kot und Moskitos optimiert. Zum ersten Mal werden Konzentrationen, die direkt von den Vektoren aufgenommen wurden, ermittelt, um insgesamt ein besseres Prozessverständnis zu ermöglichen. Schließlich erlauben die verfügbaren Modelle unter Berücksichtigung der Daten zu Überlebenswahrscheinlichkeit, Fruchtbarkeit und möglicherweise induzierter abstoßender Wirkung eine Vorhersage der Transmission. Damit sollen Effekte langlebiger IVM-Formulierungen für Malaria-Vektoren vorhergesagt werden. Mit Hilfe entomologischer Daten ermöglicht unser Modell die Erstellung von georeferenzierten Karten, die von den relevanten Interessengruppen im Bereich der menschlichen und tierischen Gesundheitsversorgung genutzt werden können. Unser Ansatz steht als Vorstudie, um die Durchführbarkeit einer integrierten IVM-Verabreichung für Menschen und den umgebenden Nutztierbestand im One-Health-Ansatz für eine nachhaltige, ergänzende Bekämpfung der Malaria-Krankheit zu testen. Dieser Ansatz könnte auf viele Vektor-Spezies, die bedeutende Krankheiten für den Menschen vermitteln, unter verschiedenen Umgebungsbedingungen übertragen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartnerin Dr. Karine Mouline
 
 

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