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Charakterisierung eines neuen Enzymsystems zur Aktivierung von Aceton durch sulfatreduzierende Bakterien

Fachliche Zuordnung Stoffwechselphysiologie, Biochemie und Genetik der Mikroorganismen
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391398354
 
Während Aceton-verwertende aerobe, phototrophe und nitratreduzierende Bakterien ihr Substrat durch eine Carboxylierung zu Acetoacetat aktivieren, benutzen sulfatreduzierende Bakterien keine Aceton-Carboxylase, und Acetoacetat ist kein Zwischenprodukt im Abbauweg. Untersuchungen an Desulfococcus biacutus in unserem Labor haben gezeigt, dass CO ein besseres Co-Substrat für den Acetonabbau ist als CO2, und dass die Aktivierung neben ATP und Coenzym A Thiamindiphosphat als Cofaktor braucht. Nach unserer gegenwärtigen Arbeitshypothese wird Formyl-CoA in einer Thiamindiphosphat-abhängigen Reaktion an das Carbonyl-Kohlenstoffatom des Acetons addiert und auf diese Weise 2-Hydroxyisobutyryl-CoA gebildet, das anschliessend zu 3-Hydroxybutyryl-CoA isomerisiert und zu Acetoacetyl-CoA oxidiert wird. Letzteres wird nach thiolytischer Spaltung im umgekehrten Wood-Ljungdahl-Weg vollständig oxidiert. Das geplante Projekt wird sich auf die Reinigung und Charakterisierung der Thiamindiphosphat-abhängigen 2-Hydroxyisobutyryl-CoA-Synthase und die Bildung des angenommenen Co-Substrats Formyl-CoA konzentrieren. Wir können dabei aufbauen auf ein vollständig sequenziertes und annotiertes Genom von D. biacutus, auf die Proteom-basierte Identifizierung der am Acetonabbau beteiligten Enzyme, umfangreiche Erfahrungen mit der heterologen Expression von Enzymen dieses Bakteriums, sowie ausgezeichnete Unterstützung auf dem Gebiet der chemischen Synthese und der Analytik (HPLC-MS etc.) durch Partner an der Universität Konstanz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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