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Post/koloniale Reiseabenteuer zwischen pragmatischen und phantastischen Entwürfen

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317336461
 
Das Teilprojekt widmet sich anglophonen Reisetexten aus kolonialen sowie postkolonialen Zusammenhängen zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert, die das rhetorische Repertoire klassischer Abenteuernarrative aufgreifen, um es entweder neu zu aktivieren sowie fortzuschreiben oder um darin einzugreifen, d. h. dessen Traditionsbestände kritisch durchzumustern, umzuordnen und umzubesetzen. In jedem Fall wird mit dem Abenteuer hier ein altes und in der Moderne oft verworfenes Erbteil neu genutzt, denn wie sich zeigt, kann es auch unter gänzlich anderen Bedingungen kulturelle Arbeit leisten. Das Abenteuerliche, das in solchen Reiseerzählungen zur Dar- und Vorstellung gelangt, ermöglicht insbesondere Einlassungen mit der Sozialordnung des British Empire, die auf diese Art bedient, bespielt oder befolgt, zugleich aber auch befragt, manipuliert und potenziell in Frage gestellt werden kann, um sich dauernder Verfügbarkeit ihrer Pragmatik zu entziehen oder gar aktiv zu widersetzen. Vor diesem Hintergrund richtet sich das Interesse auf zwei Felder, deren Raum- und Reisebewegungen imperialen Ordnungs- und Gewaltvorgaben gegenläufig folgen: erstens auf die Weltentwürfe in Texten von T.E. Lawrence und J.R.R. Tolkien, beide dem mediävistischen Milieu Oxforder Gelehrsamkeit entstammend und beide kolonialen Heldenmustern zuarbeitend (Fokusbereich I), sowie zweitens auf die Creole Adventures (Fokusbereich II), mit denen postkoloniale Autor*innen speziell aus der Karibik seit dem 18. Jahrhundert Selbstentwürfe einer neuen Autorposition erkunden und erlangen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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