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Abenteuerdiskurse zwischen Kolonialismus und Nationalsozialismus 2: Transformationen des Abenteuers im Bürgerlichen Realismus
Antragstellerin
Professorin Dr. Susanne Lüdemann
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317336461
Untersuchungsgegenstand des Projekts sind Transformationen des Abenteuers als Erzähl- und Erlebnistyp im deutschen bürgerlichen Realismus (Gustav Freytag, Wilhelm Raabe, Theodor Fontane). Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die oberschichtige Zurückweisung des Abenteuers in den realistischen Literaturprogrammen und im offiziellen Selbstverständnis der bürgerlichen Epoche von einer unterschichtigen ‚Heimsuchung‘ durch abenteuerliche Erzählmuster und -stoffe begleitet wird, die gewissermaßen nicht aufhören, aus der bürgerlichen Welt nicht zu verschwinden. Erscheint der Abenteurer so einerseits als Gegenfigur des Bürgers (beispielsweise in den Erzähltexten Wilhelm Raabes), so fragen die Texte doch auch immer wieder nach der Abenteuerfähigkeit der bürgerlichen Welt selbst und damit letzten Endes nach ihrer Erzählbarkeit. Mit der Rekonstruktion der Auseinandersetzung des hochliterarischen bürgerlichem Realismus mit trivialer Abenteuerliteratur und außerliterarischen (kolonialen) Abenteuerdiskursen knüpft das Teilprojekt an die erste Förderphase an und eröffnet zugleich neue Perspektiven auf das deutsche nationalliterarische Feld (Bourdieu) nach 1848 und im Kaiserreich.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 2568:
Philologie des Abenteuers