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Crowdsupporting als Gabentausch. Zur Verbindung von Konsum, Engagement und Gemeinschaft im Crowdfunding

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392018913
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die eigentümliche Verbindung von Markttausch und Spende im Crowdsupporting unter einer gabentauschtheoretischen Perspektive zu erforschen. Crowdsupporting ist die ursprüngliche Form des Crowdfunding. Crowdfunding ist die über Internet-Plattformen eingeworbene Finanzierung von Projekten verschiedenster Art durch kleine Geldbeträge vieler Unterstützer. Crowdsupporting lässt sich in Kurzform beschreiben als Sponsoring mit einer nicht-geldlichen Belohnung und wird deshalb auch als reward-based crowdfunding bezeichnet. Häufig ist eine der Belohnungen ein Exemplar des Produkts, dessen Herstellung das Ziel des betreffenden Projekts ist. Wenn es bei einem Crowdsupporting-Projekt etwa um die Finanzierung einer Buchpublikation geht, dann ist es üblich, ein Exemplar des realisierten Buchs als Belohnung für eine entsprechende finanzielle Unterstützung zu versprechen. Häufig besitzt die Belohnung Merkmale, die eine besondere Nähe zu der Sache zum Ausdruck bringt, etwa ein handsigniertes Exemplar. Auffällig ist, dass die Finanzierung im Crowdsupporting häufig sowohl den Charakter des Kaufes eines Konsumproduktes hat als auch den Charakter der Förderung einer guten Sache. Diesem Doppelcharakter des sozialen Austausches im Crowdsupporting gilt das Interesse des Forschungsvorhabens.Das Forschungsvorhaben geht von der Annahme aus, dass der Schlüssel zum Verständnis des Crowdsupporting in einem dreiseitigen Zusammenhang von Konsum, Verbundenheit mit einer Sache von tieferer Bedeutung und Bezogenheit auf eine Gemeinschaft Gleichgesinnter besteht. Demnach kommt die Verbindung von Markttausch und Spende im Crowdsupporting dadurch zu Stande, dass die Unterstützer einerseits zwar durchaus als Konsumenten agieren, mit dem Gegenstand des Konsums andererseits aber eine tiefere Bedeutung verbinden, die sie motiviert, sich für diesen Gegenstand zu engagieren, und die Grundlage dafür bildet, sich Gleichgesinnten verbunden zu fühlen. Dieser dreiseitige Zusammenhang soll auf der sozialtheoretischen Grundlage des Gabentausch-Theorems empirisch erforscht werden.Die empirische Untersuchung basiert auf web-ethnographischen Fallstudien einzelner Crowdsupporting-Projekte, die nach Kriterien des Theoretical Sampling ausgewählt werden. Untersucht werden erstens die Austauschbeziehungen zwischen Initiatorinnen und Unterstützern sowie der soziale Zusammenhang aller Beteiligten, zweitens deren Interpretierbarkeit im Lichte des Gabentausch-Theorems und drittens die Rolle tatsächlicher oder vorgestellter Gemeinschaften im Kontext temporärer Einzelprojekte. Datengrundlage sind zum einen die fortlaufend erfassten projektbezogenen Web-Kommunikate, zum anderen komplementäre umfassende Befragungen der an Crowdfunding beteiligten Akteure. Damit sollen gleichermaßen die Deutungsmuster wie auch die Prozessdynamiken von Crowdsupporting empirisch erfasst und die Wechselwirkungen zwischen beidem in den Blick genommen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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