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Zwischen Alija und Flucht. Jüdische Jugendbünde und zionistische Erziehung unter dem NS-Regime und im vorstaatlichen Israel 1933–1945

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392108129
 
Der Fortsetzungsantrag schließt an die zentralen Ergebnisse des ersten Projektzeitraumes an, die die Kontinuität und Dynamik pädagogisch relevanter transnationaler, intergenerationaler Netzwerke jugendkulturell und nationaljüdisch inspirierter Frauen und Männer sowie die Entwicklungen ihrer Erziehungsvorstellungen und -projekte hin zu konsequent zionistischer Erziehung in Deutschland und Palästina sichtbar gemacht haben. Das gesamte Forschungsvorhaben ist durch die Annahme bestimmt, dass die jüdische Jugendbewegung seit dem Ersten Weltkrieg ideologisch und institutionell Strukturen geschaffen hatte, die die zionistische Erziehung und Ausbildung jüdischer Kinder und Jugendlicher nach 1933, die Organisation von Alija und Flucht sowie ihre Erziehung und ihre Integration in Palästina ermöglichten. Ziel der weiterführenden Forschungen ist die Rekonstruktion des Beitrages der zionistischen Jugendbewegung zum Überleben jüdischer Jugend aus Deutschland und Europa, zur Entwicklung der Jugend-Alija zu einem weltweit agierenden zionistischen Erziehungs- und Rettungsprojekt sowie zur Kibbuzbewegung und -pädagogik im vorstaatlichen Israel. Dieser Ansatz ist grundsätzlich transnational und auf die Rekonstruktion divergenter Perspektiven der Beteiligten ausgerichtet, in denen sich auch Genderfragen neu stellen und Phänomene von Intergenerationalität in der Auseinandersetzung und Zusammenarbeit von mehreren Generationen jugendbewegter weiblicher und männlicher Protagonisten gespiegelt werden. Auf der Grundlage weiterer archivalischer Quellenerhebungen vor allem aus israelischen Archiven werden die Forschungen in deutsch-israelischer Zusammenarbeit in zwei Teilprojekten koordiniert.Im ersten Teilprojekt wird der Beitrag der deutschen zionistischen Jugendbünde und des Hechaluz‘ zur Erziehung, Ausbildung, Emigration und Rettung jüdischer Jugendlicher nach 1933 untersucht. Hauptgegenstand sind die konfliktreichen Entwicklungen des einflussreichen zionistischen Bundes Habonim und die von den Bünden mitgetragenen Erziehungs-, Ausbildungs- und Rettungs-Institutionen Hachschara und Jugend-Alija in NS-Deutschland, Europa und Palästina. Inhaltlich ist die Forschung auf die Wandlungen jugendbewegter Selbsterziehungskonzepte im Spannungsfeld zwischen bündischen Autonomievorstellungen und zionistisch-sozialistischen Erziehungsideen konzentriert. Im zweiten Teilprojekt konzentrieren sich die Forschungen auf den Zusammenhang von Erziehung und Integration der deutschsprachigen jugendlichen Alija in palästinensische Kibbuzim und der ab Mitte der 1930er Jahre forcierten Kibbuzgründungen, Kibbuz-Pädagogik und -Lehrerausbildung. Dabei ist der Beitrag von Netzwerken aus dem Milieu der deutschen zionistischen Jugendbewegung zur Gestaltung der Integrationsprozesse und zu den pädagogischen und bildungspolitischen Entwicklungen zu bestimmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
ausländischer Mitantragsteller Professor Dr. Ofer Ashkenazi, Ph.D.
 
 

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