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Die Stratigraphie des bronze- und eisenzeitlichen Siedlungshügels Feudvar bei Mosorin, Serbien. GIS-gestütze 3D-Analyse auf Basis der analogen Grabungsdokumentation

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392135712
 
Von 1986 bis 1993 wurde in einem interdisziplinärenKooperationsprojekt unter Leitung von Bernhard Hänsel (FreieUniversität Berlin) und Predrag Medović (Museum der Vojvodina, NoviSad) die mehrschichtige bronze- und eisenzeitliche BurgsiedlungFeudvar bei Mošorin in Serbien erforscht. Das von der DFGgeförderte Ausgrabungsprojekt wurde durch den Jugoslawienkriegunterbrochen und hat bis heute keine Fortsetzung gefunden. DasVorhaben umfasste vier mehrmonatige Ausgrabungs- und vierAufarbeitungskampagnen. Hierbei wurde der Siedlungshügel Feudvardurch vier Ausgrabungsschnitte von rund 2000 m2 Gesamtfläche inbis zu 2,2 m Tiefe untersucht. Obwohl Ausschnitte und Aspekte derAusgrabungen Gegenstand zahlreicher Beiträge – darunter mehrereDissertationen – sind, konnte eine substanzielle Bearbeitung aller vierAusgrabungsschnitte bisher nicht erfolgen. Begründet liegt diesesForschungsdesiderat in dem Fehlen einer verbindlichen Stratigraphie.Das Vorhaben hat sich deshalb zu Aufgabe gestellt, für die einzelnenAusgrabungsschnitte und den Siedlungshügel als Ganzes eine durchRadiokarbondaten abgesicherte Stratigraphie zu erarbeiten. Dieerstellten stratigraphischen Abfolgen von Schichten und Befunden inden vier Grabungsschnitten entsprechen den Standards einermodernen Ausgrabungsdokumentation und ermöglichen eineBearbeitung des Siedlungsbefundes, des Fundstoffs und dernaturwissenschaftlichen Daten auf digitaler Basis. Im Rahmen desProjektes kommt ein komplexes geoinformatisches Verfahren zurAnwendung, welches von der Datenerfassung, -aufbereitung,-konvertierung und -analyse über die 3D-Modellierung undVisualisierung bis hin zu einem raumbezogenen 3D-Gesamtmodell zur archäologischen Stratigraphie von Feudvar und anschließenderDatenausgabe und Bereitstellung der 3D-Daten und -Modelle in GISDatenformaten,reicht. Die Definition der 3D-Befundeinheiten undeiner Abfolge dieser erfolgt unter Verwendung der thematischenInformationen zur Stratigraphie, welche in der im Projekt entworfenenrelationalen Datenbank abgebildet und zur Verfügung gestellt werden,sowie einer Harris-Matrix und rund 100 Radiokarbondaten. Innerhalbdes Projektes werden zugleich neue methodische Wege beschritten,analoge Altgrabungsdokumentationen in entsprechende digitaleDatenformate zu übertragen und für eine moderne archäologischeVorgeschichtsforschung im 3D-GIS nutzbar zu machen. Werden dieraumbezogenen und thematischen Stratigraphiedaten dann in ein 3DGISintegriert und verknüpft oder auch mit weiteren archäologischenbzw. sonstigen Daten in daran anknüpfenden Projekten kombiniert,erlaubt dies neue Analysen und Ergebnisse, die demErkenntnisgewinn bei künftigen Forschungen dienen. Somit wird aucheine nutzerfreundliche Datengrundlage für künftige Bearbeitungengeschaffen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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