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EXC 243:  Die Herausbildung normativer Ordnungen

Fachliche Zuordnung Geschichtswissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 39215448
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der EXC 243 „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ zielte darauf ab, ein nachhaltig produktives Zentrum der Normativitätsforschung zu etablieren, das in Bezug auf die Entwicklung einer Methode des interdisziplinären Zusammenarbeitens in den Geistes- und Sozialwissenschaften, seine internationale Sichtbarkeit und die innovative Strukturbildung an der Goethe-Universität Frankfurt im Verbund mit starken anderen universitären und außeruniversitären Partnern Maßstäbe setzt. Der Schlüssel dazu lag in einer bestimmten Deutung des Begriffs einer „normativen Ordnung“, der in der Literatur bis dahin keine bedeutende Rolle spielte (auch wenn er existierte). Die zentrale Idee war dabei, die „Normativität“, also die Bindekraft, einer solchen Ordnung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und dabei die Sicht der Teilnehmer solcher Ordnungen ebenso zu erschließen wie diese Ordnungen empirisch (aus der Beobachterperspektive) zu beschreiben. So zeigte sich nicht nur, wie vielfältig etwa eine politische Ordnung sich in der Überschneidung von Rechtsnormen, moralischen Normen, religiösen Überzeugungen, historischen Narrativen etc. darstellt, sondern auch, dass nur eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen es vermag, diese komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Entscheidend war dabei die Prägung einer methodischen Terminologie und Zugangsweise, die normative Ordnungen als „Rechtfertigungsordnungen“ analysierte, die verschiedenen „Rechtfertigungsnarrativen“ aufruhten. Diese Weichenstellungen bildeten die theoretische Plattform des Unternehmens. In der Herausbildung dieser, inzwischen in der einschlägigen Literatur viel diskutierten Perspektive lag die wichtigste wissenschaftliche Errungenschaft des Clusters. Sie zeigt sich an der regen internationalen Rezeption der Arbeiten der Mitglieder des Verbunds. Von ihnen wurden während der Laufzeit des Clusters fünf mit Leibnizpreisen ausgezeichnet, und die Promovierten und Postdocs des Clusters sind auf hervorragende Professuren in aller Welt berufen worden. In struktureller Hinsicht hat der Cluster zehn neue Professuren mit innovativen Denominationen nachhaltig geschaffen und jeweils mit den Erstplatzierten besetzt, darunter waren Berufungen aus Harvard, San Diego und München. Des Weiteren wurden feste und dauerhafte Forschungsbeziehungen zu der TUD und starken außeruniversitären Partnern geschaffen wie dem Institut für Sozialforschung (IfS), Max-Planck-Institut f. ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (MPIL), Max-Planck-Institut f. Europäische Rechtsgeschichte (MPIeR) und der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Ein großes Netzwerk internationaler Partnerinstitutionen vervollständigt das in Gründung befindliche Zentrum, das in seinem interdisziplinären Zuschnitt in der internationalen Landschaft singulär ist. Seine Nachhaltigkeit ist durch das Land Hessen und die Goethe-Universität Frankfurt in der Form eines Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ gesichert.

Link zum Abschlussbericht

https://dx.doi.org/10.2314/KXP:1697316271

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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