Detailseite
Projekt Druckansicht

Führung braucht Zeit: Die Bedeutung subjektiver und objektiver Zeit für Prozesse und Ergebnisse der Personalführung

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392382642
 
Die Literatur zum Thema Personalführung hat zeitliche Aspekte oftmals vernachlässigt, als ob Führungsprozesse auf non-temporale, statische Weise abliefen. Forscher haben diese Herangehensweise als problematisch identifiziert, da eine zeitorientierte Perspektive sowohl Führungstheorie als auch Führungspraxis entscheidend stärken könnte. Der vorliegende Antrag reagiert daher auf die wiederholte Aufforderung, temporalen Aspekten eine größere Rolle in der Führungsforschung zukommen zu lassen. Zu diesem Zweck entwickeln und testen wir neue theoretische Modelle, die die Rolle sowohl objektiver als auch subjektiver Zeit für wichtige Führungsphänomene in den Mittelpunkt stellen. Wir möchten dadurch besser verstehen (a) warum Führungskräfte spezifische Verhaltensweisen an den Tag legen, (b) wie diese Verhaltensweisen die Mitarbeiter beeinflussen und (c) wie das Timing konkreter Einflussversuche deren Ergebnisse prägt. So soll dieses Forschungsprojekt zur Entwicklung tragfähigerer Führungstheorien beitragen und praktische Empfehlung zur Förderung effektiver Führung in Organisationen ermöglichen. Das Projekt beinhaltet drei Phasen. Phase 1 konzentriert sich auf den Zusammenhang zwischen der subjektiven zeitlichen Orientierung von Führungskräften und deren Führungsstilen. Diese Phase versteht subjektive Zeit als ein vielschichtiges Phänomen, das das Verhalten von Führungskräften grundlegend beeinflusst und damit eine wichtige Basis für deren Erfolg oder Misserfolg bildet. Phase 2 geht über diesen führungskräftezentrierten Ansatz hinaus, indem sie die zeitliche Orientierung der Geführten in den Mittelpunkt stellt. Damit erscheint die subjektive Zeitwahrnehmung der Mitarbeiter als eine zentrale Rahmenbedingung effektiver Führung. Und schließlich wendet sich Phase 3 informellen Führungssituationen zu und untersucht, wie objektive und subjektive Zeit gemeinsam das Entstehen informeller Führungsrollen in nicht-hierarchischen Teams beeinflussen. Diese Phase soll aufzeigen, dass erfolgreiche Führung nicht nur davon abhängt was (informelle) Führungskräfte tun, sondern auch wann sie die entsprechenden Verhaltensweisen zeigen. Insgesamt soll das vorgeschlagene Projekt wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Führungsliteratur geben, indem wir temporalen Aspekten sowohl bei der Entwicklung als auch bei der empirischen Untersuchung unserer theoretischen Modelle zentrale Bedeutung einräumen. Kernziel dieser Forschung ist es damit, neues Wissen über die entscheidende Rolle der Zeit für Führungsprozesse und -ergebnisse zu schaffen und damit die Führungsforschung entscheidend voranzubringen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China (Hongkong), USA
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Michael Cole, Ph.D.; Professorin Catherine Lam, Ph.D.
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Monika Schuhmacher
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung