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Menschliche Kooperation: Ein multimodaler Ansatz

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392443797
 
Menschliche Zusammenarbeit bahnt den Weg für große Errungenschaften und erheblichen Wohlstand. Kooperation ist jedoch unstabil: Menschen sind versucht ihre Kooperationspartner zu hintergehen, indem sie die Vorteile aus der Kooperation ziehen ohne die Kosten zu zahlen. Spieltheoretische Analysen haben dementsprechend gezeigt, dass Kooperation oft irrational ist. Das übergreifende Ziel dieses Antrags ist es die behavioralen und neuronalen Prozesse zu spezifizieren, die Menschen ermöglichen in einer kompetitiven Welt zu kooperieren. Das Verständnis von Kooperation verlangt einen multimodalen Ansatz, der die folgenden Komponenten beinhaltet: Mathematische Formalismen, die Normen a priori definieren, mathematische Modelle die empirisch beobachtetes Verhalten beschreiben sowie neurowissenschaftliche und psychophysiologische Methoden, die neuronale Mechanismen charakterisieren. Um Kooperation zwischen Menschen zu verstehen sind drei ineinander übergreifende Fragen zu beantworten: Wie lernen Menschen über die Eigenschaften anderer Menschen bevor sie Kooperationen eingehen? Wie etablieren und halten sie Kooperationen aufrecht, wenn sie sich unsicher sind was die andere Person tun kann und / oder wenn sie Koordinationsschwierigkeiten haben? Wie teilen Menschen Gewinne auf, wenn Kooperationen fest etabliert sind? Hiermit schlage ich drei Projekte vor, in denen ich mit Hilfe spezifischer Varianten von Reinforcement Learning und Entscheidungsmodellen diese Prozesse kläre. Zentrale Annahmen sind, dass Menschen von ihren eigenen Eigenschaften ausgehen um Inferenzen über ihre Kooperationspartner zu treffen und dass sie ihre Kooperationsentscheidungen auf der Basis von limitierten Überlegungen über mögliche Resultate treffen. Auf der neuronalen Ebene sollte der mediale präfrontale Kortex (MPFC) hauptsächlich Kooperationsstrategien repräsentieren. Die drei Projekte testen die Rolle des MPFC in Berechnungen des Vorhersagefehlers in sozialen Lernsituationen, in rekursiven Inferenzen über die Intentionen des anderen während einer Kooperation, und in der Simulation der Werte bei der Aufteilung von Gewinnen. In den klinischen Studien dieses Antrags werde ich untersuchen warum Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung so oft darin scheitern Kooperationen einzugehen und aufrecht zu halten.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Sabine C. Herpertz
 
 

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