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Presse und Revolution in der Toskana 1847-49. Entstehung, Inhalte und Wandel einer politischen Öffentlichkeit
Antragsteller
Jan-Pieter Forßmann
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392728177
Nach Jahrzehnten der Unterdrückung der Meinungsfreiheit durften großherzogliche Untertanen der Toskana seit Juni 1847 unter gewissen Auflagen erstmals eigene Zeitschriften mit politischen Inhalten publizieren. Nur ein Jahr später wurde auch die Präventivzensur abgeschafft. Die Folge war ein schlagartiges Aufblühen der Presseöffentlichkeit, die fortan durch einen neuartigen Pluralismus gekennzeichnet war. Die vorliegende Doktorarbeit verdeutlicht, wie sehr toskanische Zeitungen in den revolutionären Jahren 1847-49 als unverzichtbare Medien von sich mehr und mehr ausdifferenzierenden Parteiungen dienten. Sie veranschaulicht an Fallbeispielen, welche unterschiedlich vernetzten Gruppierungen aus Adel und Bürgertum hinter den einzelnen Periodika standen und wie diese versuchten, durch ihre publizistische Tätigkeit aktiv auf den Verlauf von tagespolitischen Ereignissen und tiefergreifenden Umbrüchen Einfluss zu nehmen. Darüber hinaus werden die in den Journalen debattierten Forderungen und Konzepte zur Reformierung des Großherzogtums wie ganz Italiens vergleichend dargestellt. Damit knüpft der Autor an die aktuelle Forschungsdiskussion um die Frage nach der eher regionalen oder mehr nationalen Ausrichtung der 1848er Revolution an und zeigt, wie insbesondere der Nationalismus sowohl in demokratisch als auch liberal orientierten Kreisen der Toskana zunehmend an Bedeutung gewann.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen