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Fiktion und Genre Beiträge zu einer Literaturgeschichte des referenzialisierenden Lesens nach der Etablierung der modernen Fiktionalitätspraxis

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392946741
 
Das Forschungsvorhaben möchte anhand exemplarischer Analysen von Rezeptionszeugnissen aus unterschiedlichen Zeiträumen nach der Etablierung der modernen Fiktionspraxis im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts die Existenz genrespezifischer referenzialisierender Lektürepraktiken belegen, sie in ihrer jeweiligen Spezifik beschreiben sowie ihre Funktion im zeitgeschichtlichen Kontext erläutern. Das Projekt konzentriert sich auf die fiktionalen, konstitutiv wirklichkeitsbezogenen Genres Autofiktion, historischer Roman, Tendenzroman und Schlüsselroman sowie drei Kernuntersuchungszeiträume, in denen diese Genres eine starke Konjunktur erfahren. Etablierte literaturgeschichtliche Ansätze werden so um eine dezidiert rezeptionsorientierte Perspektive ergänzt, die erstens anstelle der Kategorie "Einzelwerk" spezifische Genres fokussiert, die zweitens die Fiktionalitätsdimension dieser Werke als zentral anerkennt und die drittens einen Beitrag zur Fundierung der These von der Ausdifferenzierung der modernen Fiktionalitätspraxis leistet.Um genrespezifische Lektürepraktiken mit ihren Regelmäßigkeiten zwischen Genrezuordnung und Bedeutungszuweisung sowie ihren spezifischen Normen nachzuweisen, wird auf breiter empirischer Basis die literaturkritische Rezeption ausgewählter Genrevertreter mithilfe einer praxeologischen Methodik quantitativ und qualitativ analysiert. Ferner bestimmt das Vorhaben jeweils das Verhältnis zwischen den genrespezifischen Lektürepraktiken und der modernen Fiktionalitätspraxis; es entwirft eine Typologie referenzialisierender Lektürepraktiken; und es erklärt die Konjunktur der oben genannten Genres problemgeschichtlich vor dem Hintergrund bereichsspezifischer Neupartitionierungen des Wissenssystems. Übergeordnetes Ziel ist es, durch exemplarische Analysen zu signifikanten Episoden der deutschen Literaturgeschichte einen grundlegenden Beitrag zu einer Literaturgeschichte des referenzialisierenden Lesens innerhalb der modernen Fiktionalitätspraxis zu leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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