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Zahnflankentragfähigkeit ölgeschmierter Kunststoffverzahnungen in leistungsübertragenden Getrieben

Fachliche Zuordnung Konstruktion, Maschinenelemente, Produktentwicklung
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393025460
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Neben theoretischen Untersuchungen zum thermischen Verhalten werden umfangreiche experimentelle Untersuchungen hinsichtlich der auftretenden Zahntemperaturen ölgeschmierter Kunststoffzahnräder im Betrieb mit einsatzgehärteten Stahlritzeln durchgeführt. Dabei werden die im Betrieb auftretenden Zahntemperaturen in Abhängigkeit der Betriebsbedingungen bestimmt. Neben der Erwärmung aus inneren Verlusten führt vor allem der Wärmeeintrag durch Reibung im Zahnkontakt zu einer Zunahme der Zahntemperatur bei steigender Antriebsleistung. Aufgrund der geringen Reibbeiwerte und der effektiven Wärmeabfuhr der entstehenden Reibwärme ist die Zunahme der Zahntemperatur bei Ölschmierung jedoch auf wenige Kelvin für die hier untersuchten Werkstoffe und Verzahnungsgeometrien begrenzt. Die ergänzenden experimentellen Untersuchungen der Verzahnungsverluste bestätigen die geringen Reibungsverluste geschmierter Stahl-Kunststoff-Kontakte. Die experimentell ermittelten Verzahnungstemperaturen werden theoretischen Modellen zur Zahntemperaturberechnung gegenübergestellt und eingeordnet. Die Anwendung standardisierter Methoden zur Temperaturberechnung ölgeschmierter Kunststoffzahnräder wie beispielsweise VDI 2736 [VDI14] liefert dabei eine gute Übereinstimmung, sofern die tatsächlich im Betrieb vorherrschenden Reibungsbedingungen über den Reibungskoeffizient entsprechend berücksichtigt werden. Aufgrund der Vielzahl der durchgeführten Lebensdauerversuche können belastbare Aussagen zum statistischen Verhalten der Grübchenlebensdauer abgeleitet werden. Analog zur Grübchentragfähigkeit von Stahlverzahnungen im Zeitfestigkeitsgebiet können die experimentell ermittelten Wöhlerlinien und die daraus abgeleiteten Festigkeitskennwerte auf geringere Ausfallwahrscheinlichkeiten umgewertet werden. Die aus der statistischen Verteilung der experimentellen Untersuchungen abgeleiteten Umrechnungsfaktoren zur Umrechnung auf geringere Ausfallwahrscheinlichkeiten liegen dabei in derselben Größenordnung wie die Faktoren für die Grübchentragfähigkeit bei Stahlzahnrädern. Die vorliegende Arbeit charakterisiert das thermische Betriebsverhalten und die Zahnflankentragfähigkeit ölgeschmierter Hochleistungskunststoffe. Aus umfangreichen experimentellen und theoretischen Untersuchungen werden Empfehlungen für die Durchführung von Lebensdaueruntersuchungen zur Zahnflankentragfähigkeit von Kunststoffzahnrädern abgeleitet. Neben der Durchführung von Tragfähigkeitsuntersuchungen werden auch Empfehlungen zur Auswertung und statistischen Analyse der Versuchsergebnisse herausgearbeitet. Die daraus abgeleiteten Festigkeitskennwerte stellen damit einen wichtigen Beitrag zur sicheren und wirtschaftlichen Auslegung von Hochleistungskunststoffzahnrädern dar.

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