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Kognitive und neurobiologische Charakterisierung des Störungsbewusstseins bei Aphasie nach Schlaganfall

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393048839
 
Unter Anosognosie versteht man das Nichtwahrnehmen eines krankhaften Zustandes, z.B. motorischer, visueller oder kognitiver Defizite. Obwohl ein fehlendes Störungsbewusstsein auch für die Aphasie gut beschrieben ist und einen wichtigen Einfluss auf die Erholung und Prognose hat, liegen bisher keine systematischen Untersuchungen zur neurobiologischen und kognitiven Grundlage der Anosognosie für die Aphasie (AFA) vor. Ziel dieses Antrages ist die Identifizierung behavioraler, neurobiologischer und kognitiver Eigenschaften der AFA in Patienten mit Aphasie nach einem ischämischen Schlaganfall. Im ersten Teil des Antrages (work package 1) erfolgt eine systematische Untersuchung von Patienten mit akuter und chronischer Aphasie auf das Vorliegen einer AFA mittels einer neuen Testbatterie. Mit Hilfe einer Läsions- und Netzwerkstudie sollen dann die Hirnregionen und läsionsabhängigen Netzwerke identifiziert werden, die mit einer AFA assoziiert sind. Im zweiten Teil des Antrages (work package 2) erfolgt die Untersuchung der bei der AFA gestörten kognitiven Prozesse bei Patienten mit chronischer Aphasie. Dies schließt Experimente mit ein, die sowohl sprachspezifisches als auch domänenübergreifendes Fehlermonitoring sowie metakognitive Leistungen mit ereigniskorrelierten Potentialen und Eyetracking untersuchen. Die Ergebnisse sollen eine multimodale Charakterisierung der AFA liefern, die als Basis für die Entwicklung neuer behavioraler und kognitiver Therapiestrategien in der Rehabilitation aphasischer Störungen dienen soll.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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