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Organizing an Urban Way of Life in the Steppe. Water, Agriculture, Townscape and Economy in the Early Islamic Town of Kharab Sayyar (Michael Würz)

Subject Area Egyptology and Ancient Near Eastern Studies
Term from 2017 to 2019
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 393640744
 
Seit 1998 finden regelmäßig archäologische Untersuchungen in dem kleinen syrischen Dorf Kharab Sayyar statt. Diese Ausgrabungen sind Teil eines Regionalprojektes, zu dem auch die Ausgrabungen in Teil Chuera sowie ein Survey in der Umgebung gehören. Träger ist die Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit dem syrischen Antikendienst und der Deutschen Orientgesellschaft. Die Finanzierung der Grabungsarbeiten erfolgt ausschließlich - und dies ist einmalig in der derzeitigen deutschen Orientforschung - durch private Spenden, die von dem Förderverein ENKl bereitgestellt werden; darüber hinaus hat auch die syrische Seite mit finanziellen Mitteln und mit der Abstellung von Mitarbeitern einen erheblichen Beitrag zum Gelingen geleistet. Seit 2007 werden von der DFG Personalmittel für den Abschluss der Arbeiten zur Verfügung gestellt (bis 2013 bewilligt).Der Fundplatz Kharab Sayyar befindet sich im syrischen Teil Obermesopotamiens, zwischen den beiden Nebenflüssen des Euphrats - dem KJiabur und dem Balikh - unmittelbar an der türkischen Grenze. Den Schwerpunkt der Arbeiten bildet die Untersuchung einerausgedehnten islamischen Stadtanlage aus dem 9. Jh. n. Chr., deren Bedeutung für des Rekonstruktion eines spätantiken Stadtbildes, vor allem aber für die künstlerische Entwicklung (Stuckdekor, Wandmalereien) in frühabbasidischer Zeit bereits nach den ersten Grabungskampagnen deutlich geworden war.In den bisher erfolgten 11 Grabungskampagnen konnten, neben einer nahezu flächendeckend durchgeführten geomagnetischen Prospektion, große Teile der Bausubstanz freigelegt werden: die große Moschee mit dem angrenzenden Basar und einem Khan, eine Badeanlage, ein großer privater Wohnkomplex, das Westtor und mehrere Anlagen für die Wasserversorgung; außerdem konnte eine intensive Geländebegehung zahlreiche Hinweise auf die Nutzung der Umgebung vermitteln.Eine historische Einbettung der Siedlung und Siedlungsgeschichte von Kharab Sayyar findet sich in dem Vorantrag sowie in einem großen Teil der vorliegenden Publikationen (u.a. Meyer 2001; vgl. Haase 1991, kritisch dazu Heidemann 2003).In der vorliegenden Arbeit stehen die sogenannten Wasserbauten - u. a. der Stadtgraben, die Zisternenbauten, die Brunnen und Kanäle - der frühislamischen Stadtanlage im Mittelpunkt. Über die Vorlage der jeweiligen Baubefunde hinaus, werden die betreffenden Anlagen hinsichtlich ihrer Bedeutung zur Stadtwerdung und Stadtstruktur ausgewertet. Durch die Einbeziehung der natürlichen Umwelt - anhand der Ergebnisse des archäologischen und geomorphologischen Surveys in der Umgebung - werden zudem die untersuchten Bauten auch in Bezug auf die Landnutzung (landwirtschaftliche Produktion) sowie auf ihren Wert für die Wirtschaft in der frühislamischen Zeit untersucht; Dadurch sollen Prozesse, die mit der Gründung, Entwicklung und dem Untergang von Siedlungen in marginalen Gebieten - an der Grenze des Regenfeldbaus - Zusammenhängen, beispielhaft aufgezeigt werden.
DFG Programme Publication Grants
 
 

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