Detailseite
Projekt Druckansicht

Entwicklung von nanostrukturierten responsiven Hybridsystemen

Fachliche Zuordnung Präparative und Physikalische Chemie von Polymeren
Förderung Förderung von 2007 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 39420477
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Durch die Kombination von magnetischen Nanopartikeln mit maßgeschneiderten Polymerhüllen entstehen neuartige, stimuli-sensitive Systeme, in denen die thermischen und magnetischen Eigenschaften der Hybride wechselseitig voneinander abhängen. Dazu werden magnetische Nanopartikel mit einem Mantel aus endgepfropften Polymerarmen versehen, wodurch die kolloidalen Eigenschaften der Hybridpartikel durch Art und Länge der Polymerarme eingestellt werden können. Die Hybridpartikel werden ihrer polymeren Peripherie so funktionalisiert, dass eine Anbindung biologischer Spezies oder von katalytisch aktiven Gruppen möglich ist. Durch die kovalente Verknüpfung von organischen, anorganischen und biologischen Komponenten entehen neuartige Hybridmaterialien und Netzwerkarchitekturen, wie Polymerbürstenpartikel, Kern-Schale-Mikropartikel und partikelvernetzte Gele. Durch die Kombination thermo- und magnetoresponsiver Komponenten werden so einerseits multifunktionale Hybridpartikel erhalten, die in biomedizinische Anwendungen eine magnetische Separation, Detektion und/oder eine gezielte magnetische Erwärmbarkeit von markierten biologischen Spezies erlauben. Dies konnte anhand von Modellsystemen für die magnetoresponsive Freisetzung und magnetisch gesteuerten enzymatischen Reaktionssystemen demonstriert werden. Das Konzept wurde weiterhin erfolgreich auf Biomarker und Kontrastmittel übertragen. Die Anknüpfung von Katalysatorgruppen führt andererseits zu mehrphasigen magnetoresponsiven Reaktionssystemen, in denen die katalytische Aktivität über die innere Grenzflächenkonzentration gesteuert werden kann. Magnetische gesteuerte Emulsionen erlauben hiernach zunächst die Verkapselung von Reaktanden, um im Anschluss an eine (magnetisch gesteuerte) Grenzphasenkatalyse die Reaktionsphasen wiederum voneinander zu trennen und aufzureinigen. Darüber hinaus werden nanostrukturierte Polymer-Compositmaterialien untersucht, in denen die zugrundeliegenden magnetische Partikel-Partikel-Interaktion sowie Partikel-Matrix-Interaktion studiert werden können. Durch den Einbau peripherie-funktionalisierter magnetischer Nanopartikel in seitenketten-nematische Elastomere entstehen außerdem magnetoresponsive Aktuatoren, die in ihrer Antwortzeit sowie der Eindringtiefe mit temperatur- und lichtinduzierter Aktuatorsystemen konkurrieren können. Die Projektziele wurden somit sämtlich umfassend erreicht. Darüber hinaus haben die Ergebnisse dieses Projekts Zugang zu einer Vielzahl potentieller Anwendungen geebnet, darunter zu Magnetokompositen aller Art mit einer definierten Struktur durch die Entwicklung einer generischen Baukastensystems zur kovalenten Verknüpfung organischer und anorganischer Komponenten, zu magnetisch gesteuerten Wirkstofffreisetzungs- und Reaktionssystemen und zu magnetischen Speichermaterialien. Die Resultate dieses Emmy-Noether-Projekts haben weiterhin entscheidend zur wissenschaftlichen Fortentwicklung der Arbeitsgruppe beigetragen, wie anhand des großen Spektrums an wissenschaftlichen Karriereresprüngen einerseits und an einem breiten Strauß an Folgeprojekten sowie drei größeren industriellen Projekten andererseits dokumentiert werden kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung