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Der Täuschungseffekt im Basketball unter quasirealistischen Bedingungen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 394685241
 
Im ersten Teil des Forschungsvorhabens (Experimentalreihe 1) besteht das Ziel darin, die Befunde aus den bisherigen Vorarbeiten zur kognitiven Verarbeitung von Blicktäuschungen im Basketball und dem Entstehungslokus des Täuschungseffektes mit statischem Bildmaterial auf dynamische Videodarbietungen zu erweitern. Das Blicktäuschungsparadigma erlaubt den Einsatz von Aufgaben analog zu klassischen kognitionspsychologischen Paradigmen, wie der Stroop-Aufgabe (Stroop, 1935) oder Simon-Aufgabe (Simon & Rudel, 1967), und die Anwendung von Auswertungs-Logiken, wie der Additiven Faktorenlogik (Sternberg, 1969). Damit soll folgende Frage beantwortet werden: Lässt sich der Entstehungslokus für Blicktäuschungen auf der perzeptuellen Verarbeitungsstufe (entspricht der Enkodierungshypothese), so wie er für statisches Bildmaterial isoliert wurde (Kunde et al., 2011), auch auf Videos generalisieren, oder finden sich bei der Darbietung von dynamischem Bildmaterial auch Hinweise auf Prozesse der motorischen Bahnung beim Beobachter (entspricht der Motorhypothese)? Dafür heben wir die dimensionale Überlappung von Reiz und Reaktion auf (Experiment 1) und nutzen die Additive Faktorenlogik zum einen zur Überprüfung auf perzeptueller Ebene durch Manipulation der Bildqualität (Experiment 2) und zum anderen zur Überprüfung auf Ebene der Reaktionsauswahl durch die Kombination mit einer Simon-Aufgabe (Experiment 3). Im zweiten Teil (Experimentalreihe 2) sollen jene moderierenden Faktoren des Täuschungsef-fektes untersucht werden, die insbesondere von hoher praktischer Relevanz für den Einsatz von Blicktäuschungen in der Spielpraxis sein sollten. Dabei untersuchen wir zunächst die Frage nach dem optimalen Zeitfenster (d.h. zeitlichen Versatz) zwischen Blickwendung und Passinitiierung (Experiment 4). Danach soll der Einfluss des Zeitfensters der Täuschungswiederholung (d.h. zeitlicher Abstand zwischen zwei Blicktäuschungen) auf die Größe des Täuschungseffektes betrachtet werden (Experimente 5a & 5b). Auch hier nutzen wir etablierte experimental-psychologische Paradigmen, um die Rand-bedingungen für sequentielle Anpassungseffekte an die Wiederholung einer Blicktäuschung in zwei aufeinanderfolgenden Versuchen besser erklären zu können, indem wir die Wirkung des Inter-Stimulus-Intervalls (ISI) (vgl. Wühr & Ansorge, 2008) und des Response-to-Stimulus Intervall (RSI) (vgl. Notebaert et al., 2006) gezielt isolieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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