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Rollen in Relation: Das poetische Ich in verschiedenen Gattungen bei Pindar

Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 394803053
 
Gegenstand des geplanten Projekts ist die Sprecherinstanz in den Gedichten des frühgriechischen Lyrikers Pindar (im Folgenden als poetisches Ich bezeichnet). Die frühgriechische Lyrik zeichnet sich insgesamt durch ein sehr präsentes poetisches Ich aus; wie dieses zu verstehen ist, spielt folglich eine große Rolle für die Deutung der Gedichte. Eben hierüber ist sich die Forschung jedoch uneinig, und besonders groß ist die Uneinigkeit ausgerechnet bei dem Dichter, von dem mehr Text überliefert ist als von jedem anderen frühgriechischen Lyriker: bei Pindar. Das beantragte Projekt möchte eine neue Perspektive auf die Problematik eröffnen, indem es einen bislang wenig beachteten, jedoch sehr wichtigen Aspekt untersucht, nämlich wie das poetische Ich bei Pindar zu anderen im Text genannten oder implizierten Größen in Beziehung tritt und hierdurch seine eigene Rolle bestimmt. Dabei sollen nicht nur die vollständig erhaltenen Epinikien behandelt werden, die gewöhnlich im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen; vielmehr soll das pindarische Oeuvre in seiner gesamten Breite, also mit allen bekannten Gattungen, vergleichend betrachtet werden. Besondere Bedeutung kommt damit den Fragmenten zu, die zwar nur etwa ein Viertel der überlieferten Textmasse ausmachen, aber den weit überwiegenden Teil der ursprünglichen Produktion repräsentieren (nach dem Katalog der Vita Ambrosiana 13 von 17 Bücher bzw. acht von neun Gattungen) und mit insgesamt 177 Teubnerseiten (nach der gängigen Ausgabe von Maehler) immer noch ein stattliches Corpus bilden. Durch die vergleichende Untersuchung aller Gattungen wird das Projekt zugleich einen wichtigen Beitrag zur Einschätzung von Einheit und Vielfalt des pindarischen Oeuvres liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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