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Eine Archäologie des Erstkontaktes der Europäer im Pazifik

Antragstellerin Dr. María Cruz Berrocal
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395237127
 
Das Projekt etabliert eine Archäologie des Erstkontaktes der Europäer im Pazifik, die die direkten Erstkontakte sowie deren indirekte Effekte (hauptsächlich verursacht durch die Einfuhr neuer Tier- und Pflanzenarten in das lokale Umfeld) zwischen Europäern (Spaniern, Portugiesen und Niederländern) und der einheimischen Bevölkerung charakterisiert sowie die Konsequenzen für letztere im 16. und 17. Jahrhundert herausarbeitet. Tatsächlich haben diese frühen Kontakte die Geschichte der Region maßgeblich beeinflusst; dem Pazifik kam somit eine, mit anderen Weltregionen vergleichbare, Rolle in der globalen Geschichte zu. Dies fordert die traditionelle Geschichtsschreibung heraus, welche das 18. Jahrhundert als die Zeit des erstmals maßgeblichen Erscheinens der Europäer im Pazifik betrachtet, und die die Existenz sowie das Ausmaß früherer Verwicklungen zwischen der indigenen Bevölkerung und den Europäern vernachlässigte. Konkrete Ziele des Projektes sind: 1) Vegetation und pflanzenbezogene Ernährungswechsel 2) Demographische Veränderungen durch Studien bezüglich der Veränderungen der Landnutzung, inklusive einer Änderung landwirtschaftlicher und Begräbnispraktiken3) Determination eingeführter Krankheiten anhand Studien menschlicher Überreste über die Suche nach Kennzeichen für infektiöse Krankheiten Das Projekt fokussiert sich auf die Insel Alofi (Wallis und Futuna, französisches Überseegebiet, Frankreich), innerhalb des austronesischen Gebietes. Sie liegt an der melanesisch-polynesischen Grenze und war niemals kontinentalen Kontakten ausgesetzt. Alofi war 1616 Ziel einer niederländischen Expedition, als deren Folge offenbar die 8 km lange Insel aufgegeben und ausschließlich für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wurde, ein Umstand, der es nun einzigartig für Studien zu demographischen Einwirkungen macht. Publiziertes Archivmaterial liegt in diesem Fall vor, und vorangegangene Forschungen (durch Antragstellerin und Projektmitglieder) haben gezeigt, dass Kontakte sowie ihre materiellen Auswirkungen durch Archäologie erschlossen werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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