Detailseite
Projekt Druckansicht

Publikation: Peter Donat, Häuser der Bronze- und Eisenzeit im mittleren Europa - Eine vergleichende Untersuchung (Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte 43)

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2017 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395381622
 
Grundlage der Studie bilden Hausbefunde aus mehr als 700 bronze- und eisenzeitlichen Siedlungen v. a. der Niederlande, Dänemarks und Deutschlands. Durch die vergleichende Analyse der Grundrisse konnten regionale Ausprägung und Entwicklung von Hausformen bestimmt und auf zu engen Grundlagen basierende Deutungen zu Bauweise und Funktion von Häusern kritisch hinterfragt werden.Am Beginn der Bronzezeit setzen sich im Untersuchungsgebiet große zweischiffige Langhäuser mit regional unterschiedlicher Bauweise durch. Während der mittleren Bronzezeit werden diese im Nordwesten von den vergleichsweise gut erforschten dreischiffigen Wohnstallhäusern abgelöst, deren nachfolgende, regional unterschiedliche Entwicklungen bis zur ausgehenden Eisenzeit untersucht werden. In dieser Zeit dominieren dreischiffige Häuser in den Niederlanden und in Dänemark. In Norddeutschland dagegen gibt es sie nur in einem schmalen Streifen entlang der Nordseeküste, während in den übrigen Gebieten mindestens seit der jüngeren Bronzezeit zweischiffige, wohl ebenfalls als Wohnstallhäuser genutzte Bauten errichtet wurden.Im südlich anschließenden Verbreitungsgebiet der Urnenfelderkulturen erweisen sich mittelgroße zweischiffige Häuser mit parallel angeordneten Firstpfosten und Wandpfostenpaaren als die grundlegende Hausform, die mit geringen Abwandlungen bis zum Ausgang der jüngeren Eisenzeit bestimmend bleibt. Die in den niederrheinischen Lößgebieten postulierte eigenständige Hauslandschaft mit sehr kleinen Grundrissen erweist sich dagegen als Interpretation, die auf unzureichend erhaltenen Hausbefunden beruhte.Östlich von Saale und Elbe sind zwar zahlreiche großflächige Grabungen in mittelbronze- bis eisenzeitlichen Siedlungen durchgeführt worden, dennoch kann die Entwicklung der Hausformen bisher nur unzureichend bestimmt werden. Den süddeutschen Häusern vergleichbare zweischiffige Grundrisse wurden nur vereinzelt nachgewiesen, in vielen Siedlungen fanden sich hauptsächlich Gruben unterschiedlicher Form und Größe. Mit diesen wurden in älteren Arbeiten Hausgrundrisse rekonstruiert, was sich als nicht haltbar erwiesen hat. Anders als neuere Deutungen nahelegen, konnten aber auch Blockhäuser nirgends mit den v. a. aus Siedlungen im südlichen Brandenburg vorgelegten Befunden sicher nachgewiesen werden. In der nachfolgenden römischen Kaiserzeit herrschen dreischiffige Häuser auch in weiten Teilen Ostdeutschlands vor. Erstmals treten Bauten dieses Typs während der jüngeren Eisenzeit in den mecklenburgischen Küstengebieten auf, in brandenburgischen Siedlungen dieser Zeit sind sie dagegen nicht nachgewiesen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung