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Value und Social Enterprise - Wertung und Bewertungsprozess bei der Koordination marktlichen und nichtmarktlichen Handelns
Antragstellerin
Professorin Dr. Michaela Haase
Fachliche Zuordnung
Management und Marketing
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395401238
Das beantragte Projekt soll dem Projekt „Social value and social enterprise: an institutional and ideology-critical analysis“ nachfolgen. Dessen Ergebnisse beinhalten die Identifikation der Struktur des Business Models von Social-Enterprise-Organisationen (SEOs), die Entwicklung eines Kontext-Modells für die Multi-Level-Analyse und einen Ansatz der Ideologieanalyse als Analyse der Bezugnahme auf Ideen, Beliefs und Werte. Durch seinen Fokus auf Werte, Wertung, Wertekategorien und die Wertentstehung im Ressourcennutzungsprozess schließt das Vorhaben an die Forschung zu Value (Co-)Creation in der Marketingwissenschaft an. Auf der Grundlage der Ergebnisse des Vorprojektes wurden zwei Forschungslücken identifiziert: Darüber, wie Wertungen im Ressourcennutzungsprozess erfolgen und auf welche Werte dabei Bezug genommen wird, ist kaum etwas bekannt. Die Wertungen der Nutznießer der sozialen Mission von SEOs, die mit den SEOs keine Marktleistungen tauschen, sind essenziell für die Effektivität des Handelns der Sozialunternehmer bzw. die Erfüllbarkeit der sozialen Mission - über die Zusammenarbeit der SEOs mit den Nutznießern ihres Handelns ist aber nur wenig bekannt. Der Projektantrag verfolgt daher zwei Hauptziele: Erstens soll ausgeleuchtet werden, welche Möglichkeiten sich für die Erforschung von Wertungen jenseits der sozialpsychologischen Werteforschung durch die philosophische Werttheorie (PWT) eröffnen (Ziel 1a). Weiterhin soll erfasst werden, welche Bedeutung sozialwissenschaftlichen Werten zuzuweisen ist, wie die Verbindung sozialwissenschaftl. und philosophischer Werte und Wertkategorien verstanden werden und welche empirische Relevanz ihr zugesprochen werden kann (Ziel 1b). Der empirische Schwerpunkt liegt auf der Erweiterung der Kenntnisse über die Wertungen derjenigen Nutznießer des Handelns von SEOs, die von diesen durch die soziale Mission adressiert werden, aber keine marktlichen Leistungen bei ihnen nachfragen. Im Vordergrund stehen die Bewertungsprozesse und das Wissen der SEOs darüber, was die Nutznießer als wert-voll erachten (Ziel 2). Grundlage der Analyse sind die Marketingtheorie, die PWT und die pragmatische Soziologie (Boltanski/Thevénot, Lamont). Die Marketingtheorie benennt Wertungen im Ressourcennutzungsprozess als Mittel und Ort der Wertentstehung (value in use, value in context). Die PWT lenkt den Blick auf die Begründung von Urteilen, die nicht nur das private, sondern auch das nichtprivate Gute umfassen. Die pragmatische Soziologie spezifiziert soziale Werteordnungen (orders of worth) bzw. Ansatzpunkte zur Identifikation objektiver sozialwissenschaftlicher Werte. Die empirische Forschung basiert auf Action Research und qualitativen Methoden und erfolgt in Zusammenarbeit mit Sozialunternehmern und ihren ‚bewertungsfähigen‘ Nutznießern. Ein internationaler Workshop soll die Ergebnisse vor dem Hintergrund der beteiligten Disziplinen reflektieren, Publikationen generieren und weiteren Forschungsbedarf ermitteln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Neuseeland, Österreich
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Michael Ehret; Dr. Julia Fehrer