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Connected Kids - Sozialisation in einer sich wandelnden Medienumgebung (ConKids)

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Rudolf Kammerl; Dr. Claudia Lampert
Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395562718
 
Das Projekt untersucht das Aufwachsen von Kindern unter den Bedingungen einer sich wandelnden Medienumgebung in einer längsschnittlichen Perspektive. Durch den Einbezug des konstruktivistischen Ansatzes der kommunikativen Figurationen leistet die Studie einen Beitrag zur Weiterentwicklung traditioneller Perspektiven auf Sozialisation, indem verschiedene soziale Akteure berücksichtigt werden (z.B. Familie, Peers und Schule). Vor dem Hintergrund des Ansatzes der kommunikativen Figurationen werden Akteure als kommunikativ konstruierte “soziale Domänen” betrachtet, in denen Medien eine immer wichtigere Rolle einnehmen (z.B. zu Zwecken der Kommunikation oder Information). Der theoretische Rahmen bedingt sowohl eine qualitative, als auch längsschnittliche Herangehensweise. Die qualitative Panelstudie rekonstruiert anhand zweier Kohorten sich wandelnde Medienrepertoires und kommunikative Praktiken. Der Fokus liegt dabei auf wichtigen Übergängen im Leben sowie auf Aushandlungsprozessen von Zugehörigkeit und Abgrenzung. Die folgenden Fragen stehen im Fokus der vorliegenden Untersuchung: 1. Welche medienbezogenen Aushandlungsprozesse zwischen Kindern und ihren sozialen Domänen können identifiziert werden? Wie verändern sich diese mit der Zeit (unter Berücksichtigung der sich verändernden Medienlandschaft und dem individuellen Lebensweg)? 2. Welche Rolle nimmt das kindliche Medienrepertoire, deren kommunikative Bedürfnisse, Praktiken und Kompetenzen bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und weiteren Anforderungen ein? 3. Wie verändert sich die Sozialisationsleistung von Familien (als soziale Domäne) in Verbindung mit anderen sozialen Domänen? 4. Inwieweit unterscheidet sich der Sozialisierungsprozess von Kindern im Hinblick auf das Medienensemble und den damit verbundenen vorherrschenden Einstellungen und Werten in den sozialen Domänen? Bei dem vorliegenden Vorschlag handelt es sich um einen Folgeantrag. Während der ersten Förderphase konnten zwei Erhebungswellen mit je 32 Familien aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands erhoben werden. Durch den Einbezug zweier Kohorten (die Kinder hatten entweder die Einschulung oder den Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule gemeistert) konnte der Einfluss institutioneller Übergänge auf Medienpraktiken und Medienkompetenzen berücksichtigt werden. Um die Rolle des Medienrepertoires und die Bedeutung der Medien in unterschiedlichen Beziehungen verstehen zu können, wurde ein kindorientiertes Erhebungsinstrument entwickelt (Visualisierung der “Medien-Akteurs-Beziehung”). Für ein umfassendes Bild des interaktiven Sozialisationsprozesses wurden sowohl die Perspektiven der Kinder, als auch die der Elternteile mit einbezogen. In der zweiten Förderphase sollen die fallbezogenen und -übergreifenden Analysen für drei weitere Jahre fortgeführt und vertieft werden, um einen empirisch gefestigten und methodisch innovativen Beitrag zur Sozialisationsforschung zu leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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