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Zur Bildung von Paläodünen auf Lanzarote.- Chronostratigraphische Einordnung im regionalen Kontext.

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395637078
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das diesem Bericht zugrunde liegende Kleinprojekt baut auf den Erkenntnissen und Erfahrungen auf, die das Projektteam im Rahmen des früheren Projektes zur Dünengenese auf Fuerteventura in mehreren Publikationen dargelegt hat. Durch den Sandabbau im Dünenfeld des "El Jable" auf Lanzarote wurden hier erstmals komplexere Profile, die mehrere Dünengenerationen beinhalten, freigelegt. Diese neuen Profile wurden bis dato noch nicht beschrieben, geschweige denn analysiert und datiert. Unser Ziel war es, diese Dünensequenzen mit denen der Insel Fuerteventuras in einen kontextuellen Zusammenhang zu stellen. Im Bericht werden die neu aufgenommenen Profile beschrieben und in den Kontext der Ostkanaren gestellt. Es konnte gezeigt werden, dass die Dünen des Untersuchungsgebiets "El Jable" im Nordwesten Lanzarotes vergleichsweise jung sind und sich den küstennahen rezenten Dünen nach Süden hin anschließen. Die rezenten Dünen und Sandverwehungen, die direkt hinter der "Caleta de Famara" (Strandgebiet) beginnen, werden direkt aus den Strandsanden gespeist und durch den Nord-Ost-Passat in südliche Richtung verblasen. Die Gegenüberstellung der hier vorgestellten Paläo-Dünen-Sequenzen, deren trennende Paläöoberflächen durch rote Schlufflagen charakterisiert sind (analog zu den Dünenabfolgen Fuerteventuras), mit den Dünensequenzen Fuerteventuras ergab, dass wir mithilfe der hier vorgestellten Dünenarchive insbesondere die jüngere Dünengenese ablichten können, die auf Fuerteventura kaum ausgeprägt war. Insofern sind die hier vorgestellten Ergebnisse als Erfolg zu werten, da sich die Dünensequenzen des "El Jable" auf Lanzarote zeitlich direkt an die Dünensequenzen Fuerteventuras anschließen, wobei eine ausreichende zeitliche Überlappung gewährleistet ist. Bemerkenswert ist der Befund, dass sich im Spätestpleistozän die prozessuale Dynamik nicht merklich gegenüber der des Spät- und Mittelpleistozäns geändert hat. Auch in den jüngeren Dünenabfolgen sind keine markanten Bodenbildungen erkennbar, was für sämtliche frühere Arbeiten insofern von Belang ist, da man immer von starken Bodenbildungsphasen ausging. Wir sind der festen Überzeugung, dass ebenso die jüngeren Dünensequenzen des "El Jable" den Trend bestätigen, dass v.a. der Sandtransport, der durch vielfältige Ursachen zeitweise unterbunden wurde, die dominante Steuerungsgröße darstellt und - entgegen der vorherrschenden Meinung - es keine direkten Hinweise auf klimatisch bedingte Phasen gibt, die im Spätpleistozän eine starke Bodenbildung ermöglicht hätten und somit klimatische Wechsel auch im Spätpleistozän nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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