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Transnationale Solidaritäten: Eine Vergleichsstudie von Schulen mit spezifischem Europabezug

Antragstellerin Dr. Simona Szakács-Behling
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 396205389
 
Solidarität ist ein zentrales Thema im heutigen Europa und ein Konzept, das in den Sozialwissenschaften wiederentdeckt wird. Obwohl sich die Forschung mit Solidarität im krisengeschüttelten Europa beschäftigt (insbesondere mit normativen Vorstellungen, Praktiken und Institutionen) bleibt die Frage offen, welche Bedeutungen von Solidarität in bestimmter institutioneller Zusammenhänge hervorgebracht werden und wie sich verschiedene Akteure mit diesen Bedeutungen auseinandersetzen. Insbesondere wird die Auseinandersetzung breiter Schichten der europäischen Jugend (den Wegbereitern eines zukünftigen Europa) mit dem Konzept Solidarität nach wie vor vernachlässigt. Das beantragte Projekt schließt diese Forschungslücke, indem es untersucht, welche und wie Vorstellungen von Solidarität in Schulen mit starkem Europabezug bevorzugt werden. Leitende Forschungsfragen sind: (1) Welches Verständnis von Solidarität fördern die Richtlinien und Lehrpläne der verschiedenen, mit einem spezifisch europäischen Wertesystem gerahmten Schulen? (2) Wie setzen sich Lehrerende und Lernende mit diesen offiziell anerkannten Solidaritätsvorstellungen im Schulalltag auseinander? (3) Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Bezug auf Solidarität finden sich für Schulformen mit unterschiedlicher Schulorganisation und unterschiedlichem Status? Diese Fragen werden mit qualitativ vergleichender Analysen von policy Papieren, Schulbüchern und Lehrplänen sowie Unterrichtsbeobachtungen, Interviews mit Lehrenden und Fokusgruppen mit SchülerInnen untersucht. Für den Vergleich wurden drei Schulen ausgewählt, die als Musterbeispiele für transnationale Bildungsräume gelten: Schola Europaea, akkreditierte Schola Europaea und Haupt- und/oder Realschul-Europaschulen. Zwei Kriterien waren bestimmend: die Schulorganisationsform (transnational bzw. national); und der privilegierte bzw. nicht privilegierte Status in Bezug auf Zugangsstrategien und Entwicklungsperspektiven, die diesen Schulen ihren SchülerInnen anbieten (akademischer vs. beruflicher Werdegang). Das Projekt reagiert daher nicht nur auf das wachsende Bedürfnis in Europa, die gegenwärtige Auseinandersetzung junger Menschen mit dem Konzept der Solidarität in ihrer Alltagswelt zu verstehen, sondern auch auf Forderungen nach einer intensiveren wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit transnationalen Dynamiken in der Bildung. Indem es neoinstitutionelle Ansätze mit ethnographischen Perspektiven innerhalb eines theoretischen Bezugsrahmens verbindet, verspricht das Projekt, neue Sichtweisen auf das Wie, Warum und Wann der Verwendung von verschiedenen Solidaritätsbegriffen durch junge Menschen in Europa in unterschiedlichen Schulkontexten zu generieren. Dadurch leistet das Projekt einen grundlegenden Beitrag zu Debatten über Europäisierung und Globalisierung in/von Bildung. Es entstehen fünf Artikel in begutachteten Zeitschriften, vier Präsentationen auf internationalen Konferenzen sowie eine Habilitationsschrift.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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