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Herausforderungen für die Stabilität des chinesischen Wirtschaftsmodells

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 396568804
 
In den letzten Jahren wird die akademische und öffentliche Debatte über China zunehmend von der Frage geleitet, ob das Abflauen der Wirtschaftsdynamik in einer schweren Krise mündet. Das vorliegende Projekt greift dieses Thema in Form einer auf regionalen Fallstudien basierenden Länderanalyse auf. Es untersucht, ob und inwieweit gegenwärtige sozio-ökonomische und politische Herausforderungen das staatlich durchdrungene Wirtschaftsmodell Chinas destabilisieren. Insbesondere fragt es danach, ob die unter Anpassungsdruck eingeleiteten Wirtschaftsreformen der Regierung unter Xi Jinping das etablierte Modell unterminieren oder es aufrechterhalten. Frühere Forschung hat das produktive Zusammenspiel von zentralen institutionellen Bereichen als Grundlage des bisherigen, staatlich durchdrungenen Wirtschaftsmodells identifiziert. Im ersten Teil der Forschung wird daher überprüft, ob diese Grundpfeiler des chinesischen Wirtschaftsmodells sowie ihr Zusammenspiel von radikalen Veränderungen erfasst oder adaptiv stabilisiert werden. Im zweiten Teil werden die entsprechenden Ursachen für Pfadwechsel oder Pfadstabilität ermittelt. Mit Hilfe von statistischen Daten, Experteninterviews und weiterem originalsprachlichem Quellenmaterial wird überprüft, ob sich, wie vermutet, eine grundlegende Aufrechterhaltung des Modells und dessen wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit nachweisen lässt. Um der interregionalen Heterogenität in den industrialisierten Sektoren des Landes Rechnung zu tragen, beschränkt sich die Untersuchung dabei nicht auf die Ermittlung aggregierter nationaler Daten. Im Zentrum stehen vielmehr vergleichende Fallstudien von Industriemetropolen in der hochentwickelten Küstenprovinz Guangdong (hier: Shenzhen), der aufholenden Binnenprovinz Hubei (hier: Wuhan) und der strukturschwachen Provinz Liaoning im Nordosten des Landes (hier: Shenyang). Der Untersuchungszeitraum umfasst die Jahre von 2010 bis 2018. Erwartet werden sowohl neue Erkenntnisse über die politische und wirtschaftliche Entwicklung Chinas als auch ein präziseres Verständnis von Prozessen institutioneller Stabilisierung und einer schrittweisen, modellimmanenten Reformierung von Kapitalismustypen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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