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Event-Bindung und koprolalische Tics
Antragsteller
Professor Dr. Thomas F. Münte; Professor Dr. Veit Roessner
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 360279285
Dieses Projekt untersucht ein charakteristisches Merkmal des Tourette-Syndroms, die koprolalischen Tics. Hauptziel ist es, zu testen, ob koprolalische Tics und in gleicher Weise auch Flüche / Schimpfwörter in normaler Sprache bevorzugt in sogenannte Ereignisdateien (Event-files im Sinne von Hommel) integriert werden (im Vergleich zu neutralen Wörtern), was eine schnelle und quasi-automatische Produktion dieser Äußerungen oder Tics in bestimmten Situationen ermöglicht. Das Projekt zielt darauf ab, eine bevorzugte Integration von koprolalischen Tics und Flüchen in Ereignisdateien und eine stärkere Bindung solcher Ereignisdateien bei Patienten mit Tourette-Syndrom im Vergleich zu normal entwickelten Kontrollpersonen nachzuweisen. Zu diesem Zweck beschreiben wir das neuronale Netzwerk, das der Bindung von Koprolalie- und Fluchereignisdateien zugrunde liegt, mit Hilfe von fMRI und fMRI-basierten Konnektivitätsmessungen. Wir werden auch die neurophysiologischen Mechanismen der Ereignisdateibindung im Hinblick auf koprolalische Tics und Flüche mit Hilfe von EEG charakterisieren. Es wird darüber hinaus untersucht werden, ob explizite und implizite Verarbeitung von Flüchen und koprolalischen Tics zu vergleichbarer Ereignisdateibindung führt. Schließlich werden wir den potentiellen Unterschieds zwischen selbst- und fremdbezogenen Äußerungen in Bezug auf die Ereignisdateibindung charakterisieren.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen