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Einfluss vaskulärer Risikofaktoren auf die präklinische Alzheimer-Pathologie und die Identifikation neuer Interventionsansätze
Antragstellerin
Dr. Theresa Köbe
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 396637112
Die Alzheimer-Krankheit stellt aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung und der bislang eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten eine zunehmende globale Herausforderung mit steigender Prävalenz dar. Derzeit wird nach effektiven nicht-pharmakologischen Ansätzen gesucht, da Transmitter-Ersatztherapien bislang nicht den erhofften positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf erzielten. Die pathophysiologischen Prozesse der Alzheimer-Erkrankung beginnen bereits mehr als zwanzig Jahre vor der Ausprägung erster klinischer Symptome. Es wird angenommen, dass krankheitsmodifizierende Therapien oder Präventionsstrategien innerhalb dieser präklinischen Phase am effektivsten sind, da irreversible strukturelle und funktionelle Veränderungen des Gehirns noch verhinderbar sind.Aus klinischer Sicht werden vaskuläre Faktoren wie Hypertonie, Dyslipidämie, Diabetes, Übergewicht und Rauchen mittlerweile als Risikofaktoren für die Entwicklung der Erkrankung anerkannt, wohingegen die Zusammenhänge zwischen den vaskulären Risikofaktoren und der zugrundeliegenden Pathologie noch nicht geklärt sind. Um besser verstehen zu können wodurch vaskuläre Risikofaktoren das Erkrankungsrisiko erhöhen, führen wir eine multimodale Querschnittsstudie mit älteren, kognitiv intakten Menschen durch, die aufgrund von Alzheimerfällen in der Familiengeschichte und teilweise subjektiven kognitiven Sorgen ein erhöhtes Alzheimer-Krankheitsrisiko aufweisen. Hierfür wird auf die PREVENT-AD-Kohorte, bestehend aus über 300 kognitiv intakten älteren Menschen mit erhöhtem Alzheimerrisiko, des Stop-AD-Zentrums des Douglas Forschungskrankenhauses in Montreal, Kanada, zurückgegriffen.Der Einfluss vaskulärer Risikofaktoren soll auf die beiden pathologischen Krankheitsmerkmale, ß-Amyloid und tau, in vivo mittels Positronen-Emissions-Tomographie untersucht werden. Ziel ist es charakteristische topologische Muster zu identifizieren, die den Einfluss vaskulärer Risikofaktoren auf die Alzheimerpathologie wiederspiegeln, um die Ausprägung der Erkrankung im frühen präklinischen Stadium besser zu verstehen. In einem zweiten Schritt soll geprüft werden, ob eine mögliche Interaktion zwischen vaskulären Risikofaktoren und ß-Amyloid/ tau hirnstrukturelle und kognitive Verschlechterungen moduliert und somit zu einem erhöhten Alzheimerrisiko beiträgt. Hierfür wird die kognitive Leistung der Studienteilnehmer mittels einer standardisierten neuropsychologischen Testbatterie sowie die Hirnintegrität anhand von Volumetrie, Messungen der kortikalen Dicke und Diffusions-Tensor-Analysen mittels 3-Tesla Magnetresonanztomographie bestimmt. Abschließend soll untersucht werden, ob die positive Wirkung einer höheren körperlichen Aktivität über die Lebenszeit hinweg den negativen Effekt von vaskulären Risikofaktoren auf eine frühe Alzheimerpathologie verringern kann.Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojektes besteht darin neue Strategien zu identifizieren, die den Krankheitsbeginn verzögern oder gar verhindern können.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Kanada
Gastgeberin
Professorin Dr. Sylvia Villeneuve