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Weichteilkonservierung in Bernstein II - ein multimethodischer Ansatz zum Verständnis der Bernsteintaphonomie

Antragsteller Professor Dr. Jes Rust
Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 348043586
 
Bernstein ist bekannt für seine exzellente Erhaltung eingebetteter Organismen und bietet einen wichtigen Einblick in den Fossilienbestand terrestrischer Ökosysteme. Die Bernsteinfossilisation führt zur Erhaltung von Geweben und Strukturen, die grundsätzlich nur eine geringe Wahrscheinlichkeit haben, fossilisiert zu werden, wie zum Beispiel Nervengewebe. Bernsteineinschlüsse mit konserviertem Gewebe stellen ein wichtiges Werkzeug zum Verständnis des Fossilisationsprozesses in Bernstein dar. In der ersten Förderperiode konnten wir Einblicke in die biomolekulare Konservierung von Knochengewebe aus Klasse I Bernstein erhalten, aber wir konnten auch zum ersten Mal zeigen, dass Bernstein der Klasse II auch Ultrastrukturen konserviert. Klasse II Bernstein kommt in großen Mengen nur in zwei Lagerstätten aus China (Miozän) und Indien (Eozän) vor. Wir konnten ebenfalls belegen, dass ursprüngliche Aminosäuren in Fossilien dieser beiden Vorkommen erhalten sind. Innerhalb der zweiten Förderperiode wollen wir einige Aspekte vertiefen, einschließlich der Konsistenz der Konservierung, aber auch mikrobiologische Faktoren sollen einbezogen werden. Eine groß angelegte Synchrotronuntersuchung hilft bei der Identifizierung von Erhaltungsmustern und ermöglicht einen Vergleich der Konsistenz der Erhaltung zwischen Bernsteinablagerungen unterschiedlichen Alters und botanischen Ursprungs. Im biomolekularen Teil dieses Projekts wird der Abbau von Proteinen mit Hilfe verschiedener analytischer Methoden dokumentiert. Die neue mikrobiologische Komponente umfasst Zerfallsexperimente an Stubenfliegen in Kunstharz und Tests zur Überlebensfähigkeit von Bakterien, die angeblich aus Bernstein extrahiert wurden. Insgesamt werden unsere Studien neue Informationen zur Bernsteintaphonomie in einem multidisziplinären Rahmen liefern
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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