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Koordinationsfonds

Antragstellerin Privatdozentin Dr. Carole T. Gee, seit 4/2023
Fachliche Zuordnung Geologie
Analytische Chemie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Pharmazie
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 348043586
 
Die Geschichte des Lebens auf der Erde wird hauptsächlich durch den Fossilbericht dokumentiert. Dieses einzigartige Archiv wird durch die Paläontologie untersucht. Aber spiegelt der Fossilbericht wirklich die Geschichte des Lebens wider? Dies ist ohne Zweifel immer noch eine der grundlegendsten Fragen. Nahezu alle Forschungsbereiche der Paläontologie, von der Mikro- bis zur Makroevolutionsebene, sind in komplexer Weise vom Informationsverlust während des Fossilisationssprozesses betroffen. Die Fossilisation begrenzt offensichtlich unser Wissen über das Verhalten und die Physiologie der Tiere, und der fast allgegenwärtige Mangel an konservierten Weichteilen lässt uns nur einen Teil der Anatomie übrig, die einmal im lebenden Organismus vorhanden war, ganz zu schweigen von der enormen Menge an biologischen Informationen, die auf der molekularen Ebene verloren gegangen sind..Traditionell beschränkte sich die Paläontologie auf die Untersuchung der Morphologie mineralisierter, sklerotisierter oder verholzter Teile und Gewebe von Organismen wie Holz, Muscheln, Knochen und Zähnen. Nur in seltenen und berühmten Fällen der „Weichteilerhaltung“ bekommen wir einen Einblick in die anderen Aspekte der Biologie fossiler Organismen und die materielle Natur von Fossilien ist bisher nur unzureichend bekannt. Wir glauben, dass die Paläontologie viel zu lange potenzielle Informationen auf histologischer, zytologischer, geochemischer und biomolekularer Ebene vernachlässigt hat. Die rasche Entwicklung verschiedener Analysetechnologien, die ursprünglich nicht für die Untersuchung des Fossilberichtes entwickelt wurden, bietet nun die Perspektive, den Horizont der paläontologischen Forschung und die Grenzen des Fossilberichtes erheblich zu erweitern.Das Erkennen dieser Situation und des damit verbundenen großen Potenzials für wissenschaftliche Fortschritte veranlasste uns (eine transdisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlern fast ausschließlich der Universität Bonn), sich 2017 um eine Forschungsgruppe der DFG zu bewerben. Der Gesamtantrag umfasste neun Einzelanträge mit experimentellen und analytischen Ansätze sowie einem Koordinationsantrag. Die Finanzierung wurde für drei Jahre gewährt, und die Forschungsgruppe nahm am 1. Januar 2018 ihre Arbeit auf. Schon bald wurden viele neue Ergebnisse erzielt, von denen einige bereits veröffentlicht sind. Darüber hinaus hat die der Forschungsgruppe zur Verfügung stehende Instrumentierung in der ersten Förderperiode erheblich zugenommen und es konnten von den beteiligten Instituten vier neueste Großgeräte beschafft werden. Aufgrund der Covid-19-Pandemie verzögerte sich leider die Einreichung unserer Anträge für die zweite dreijährige Förderperiode, aber wir legen erneut neun Einzelanträge und einen Koordinationsantrag vor.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Martin Sander, bis 4/2023
 
 

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