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Der schnelle Tod eines Sees

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397204570
 
Das Vorhaben befasst sich mit der jungholozänen Interaktion eines flachen Rinnensees in Schleswig-Holstein und eines angrenzenden, vermutlich im Jungholozän reaktivierten spätglazialen Binnendünenfeldes. Der See selbst ist aufgrund unterschiedlicher Prozesse und gezielter künstlicher Eingriffe von ursprünglich mehr als 100 ha vor 1800 AD auf heute weniger als 5 ha Fläche geschrumpft. Bislang fehlen eine detaillierte Darstellung und eine zeitliche Einordnung relevanter Einflussfaktoren auf den Schrumpfungsprozess des Sees und das Dünenfeld. Insbesondere sind die Einflüsse einer örtlich nachweisbaren Dünenreaktivierung und eines mutmaßlichen künstlichen oder natürlichen Dammwerks auf den See bisher unklar. Regional liegt das Untersuchungsgebiet im Norden Schleswig-Holsteins am Treßsee auf dem Gebiet des Naturschutzgroßprojekts Obere Treenelandschaft, mit dem eine enge Kooperation besteht.Zur Klärung der offenen Fragen sind Bohrungen im früheren Seebecken und im Bereich des Dünenfeldes und die Datierung dort vorhandener Sedimente mittels OSL, AMS und Pollen vorgesehen, die unter Zuhilfenahme eines hochauflösenden Geländemodells im GIS modelliert und bilanziert werden sollen. Weiterhin sollen frühere Schadstoffeinträge in das Seebecken untersucht werden, das in früheren Jahrzehnten u.a. die stark fettigen Abwässer aus einer Wurstfabrik aufnehmen musste. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist die konsequente Einbindung von Studierenden in die Gelände- und Laborarbeiten. Dazu wurde ein geographiedidaktisches Konzept entworfen. Die Ergebnissee selbst sollen noch im Rahmen des Projekts in Form von drei thematisch unterschiedlichen Schautafeln vor Ort präsentiert werden. Beteiligt ist eine polnische Wissenschaftlerin, für die auch Reisemittel beantragt werden sollen. Zur Vorbereitung des Antrags wurden recht umfangreiche Vorarbeiten durchgeführt, die sich im Gelände und mithilfe des DGM 1 mit früheren Seehochständen und verschütteten Oberflächen im Dünenfeld befassten. Mithilfe der so gewonnenen Erkenntnisse konnten Prozessregion innerhalb des früheren Seebeckens ausgewiesen werden, die Rückschlüsse auf die Verlandungsmechanismen geben und als Grundlage für die geplanten Untersuchungen dienen sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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