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Neue Reptilien aus der Mitteltrias von Deutschland und die frühe Evolution der Lepidosaurier
Antragsteller
Professor Dr. Rainer Schoch
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397562308
Mit über 9.400 rezenten Arten bilden die Lepidosaurier eine Großgruppe der Wirbeltiere, die weltweit verbreitet und ökologisch äußerst divers ist. Die frühe Evolution und Diversifizierung der Lepidosaurier liegt allerdings noch weitgehend im Dunkeln. Molekulare Daten bezeugen, dass die Gruppe sich im Laufe der Trias in die beiden heutigen Äste Squamaten und Rhynchocephalen aufgetrennt haben muss. Leider sind die fossilen Belege gerade aus der Trias sehr bruchstückhaft. Neben frühen, modern erscheinenden Brückenechsen finden sich bislang nur sehr wenige Stammgruppenvertreter (Lepidosauromorphe). Das liegt an der geringen Körpergröße und den schwach verknöcherten Skeletten, aber auch am Mangel an Fossillagerstätten mit entsprechend guten Erhaltungsbedingungen. Im Unteren Keuper von Vellberg (Baden-Württemberg) finden sich solche Lagerstätten, in denen wissenschaftliche Grabungen in jüngster Zeit eine größere Zahl an Skelettfunden früher Lepidosauromorphen geliefert haben. Die osteologische Analyse dieser Funde ist aufwändig und erfordert neben der mikroskopischen Untersuchung auch die Auswertung von CT-Daten, um die oft zerfallenen und durch Kompaktion zerdrückten Skelette vollständig erfassen und alle Knochen identifizieren zu können. Ziel des Projektes ist die Beschreibung und Dokumentation der neu entdeckten Arten, ihre phylogenetische Einordnung nach Analyse aller verfügbaren Merkmale, und eine gründliche Untersuchung der Merkmalsevolution in der Stammgruppe der Lepidosaurier. Unser Verständnis über die Entstehung der heutigen Artenvielfalt und ökologische Diversität der Lepidosaurier, wie auch die Evolution der Diapsiden allgemein, wird dabei wesentlich vertieft werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen