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Self-regulation of resource management

Subject Area General and Domain-Specific Teaching and Learning
Term from 2017 to 2021
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 397641192
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

In der ersten Projektförderphase konnten Ressourcenmanagementstrategien identifiziert werden, die für Erstsemesterstudierende in der Studieneingangsphase besonders relevant sind. Auf Basis dieser Erkenntnisse konnte das Ressourcenmanagement-Inventar (ReMI) konstruiert und validiert werden, welches eine differenzierte Beurteilung der verfügbaren Ressourcenmanagementstrategien von Erstsemesterstudierenden erlaubt. Da die bisherigen Evaluationsergebnisse in einem korrelativen Design erfasst wurden und teilweise auf Selbstberichtdaten basierten, sollten diese Ergebnisse in der zweiten Projektphase zunächst repliziert und unter Hinzunahme zusätzlicher Verhaltensdaten überprüft werden. Im Anschluss daran war eine Interventionsstudie geplant, die eine experimentelle Überprüfung der korrelativen Befunde auf ihre Ursache-Wirkungs-Beziehung ermöglicht. Diese Intervention sollte auf das Zeitmanagement der Studierenden abzielen, da sich dies in der ersten Projektphase als besonders defizitär erwiesen hatte. Für die erneute Überprüfung der bisherigen Ergebnisse zur Verfügbarkeit von Ressourcenmanagementstrategien bei Erstsemesterstudierenden zu Studienbeginn anhand des ReMI wurde ein Seminar für Erstsemesterstudierende konzipiert, das eine Beobachtung ihres Lernverhaltens sowie wiederholte Befragungen über den Verlauf des ersten Semesters ermöglichte. Ein zentrales Element des Seminars war eine Online-Lerneinheit, über die in Form von Logdaten Indikatoren für das Lernverhalten der Studierenden gesammelt werden konnten, während diese sich auf eine Klausur zum Seminar am Ende des Semesters vorbereiteten. Zusätzlich zu den Logdaten wurden an drei Messzeitpunkten zu Beginn, Mitte und Ende des Semesters Befragungen durchgeführt, in denen Studierende neben dem ReMI auch verschiedene konvergente Selbstberichtsfragebögen beantworteten. Für die Datenauswertung wurden die korrelativen Zusammenhänge zwischen den Angaben der Studierenden im ReMI mit konvergenten Selbstberichtsskalen sowie den entsprechenden Verhaltensmaßen überprüft. Die Analyse zeigte, dass die fünf ReMI-Subskalen in allen Fällen substanzielle Korrelationen mit den entsprechenden Skalen konvergenter Selbstberichtsskalen aufwiesen. Ebenso zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen den untersuchten ReMI- Subskalen und den jeweiligen Indikatoren für das Lernverhalten der Studierenden. Das ReMI erwies sich zudem als bedeutender Prädiktor für die Klausurleistung und die Studienzufriedenheit von Erstsemesterstudierenden zum Ende des ersten Fachsemesters. Im Anschluss wurde eine Interventionsstudie durchgeführt, in der am Beispiel des Zeitmanagements Studierender die bisherigen Befunde im Rahmen eines experimentellen Kontrollgruppendesigns auf ihre Ursache-Wirkungs-Beziehung überprüft wurden. Zu diesem Zweck erhielten Studierende, die zu Beginn des Semesters ein Zeitmanagement-Defizit aufwiesen, entweder ein Training bezüglich ihres Zeitmanagement-Wissens, ein kombiniertes Training bezüglich ihres Zeitmanagement-Wissens und der Anwendung von Zeitmanagementstrategien oder kein Training (Kontrollgruppe). Beide Trainingsgruppen verbesserten sich im Verlauf des Semesters signifikant hinsichtlich ihres Zeitmanagements, wobei die positive Entwicklung in der kombinierten Zeitmanagement Wissen+Anwendung-Trainingsgruppe am Ende des Semesters größer war als in der Wissen-Trainingsgruppe. Bei der Kontrollgruppe zeigten sich hinsichtlich des Zeitmanagements der Studierenden keine signifikanten Veränderungen im Verlauf des Semesters. Diese Unterschiede spiegelten sich auch in der Klausurleistung der Studierenden wieder. Studierende in der kombinierten Trainingsgruppe schnitten in der Klausur im Mittel am besten ab, gefolgt von Studierenden in der Wissen-Trainingsgruppe, die wiederum besser als Studierende in der Kontrollgruppe abschnitten. Die Durchführung der Interventionsstudie erforderte auf Grund einer im Vergleich zu den Vorjahren überraschend geringen Probandenzahl eine Nacherhebung. Die Durchführung dieser Nacherhebung musste trotz umfassender Anpassungen des Seminarkonzepts auf Grund der etwa zeitgleich beginnenden COVID-19 Pandemie abgesagt werden, konnte aber im folgenden Wintersemester nachgeholt werden. Diese Probleme führten neben organisatorischen Mehraufwand auch zu einer Verzögerung des Abschlusses der geplanten Datenerhebung um ein Jahr. Zusammenfassend bestätigen die Ergebnisse die bisherigen Befunde zum Zusammenhang des ReMI mit konvergenten Selbstberichtsmaßen aus der ersten Förderphase. Die darüber hinaus gefundenen Zusammenhänge zwischen den ReMI-Subskalen und entsprechenden Indikatoren für das Lernverhalten der Studierenden leisten einen zusätzlichen Beitrag zur Validierung des ReMI. In zukünftigen Untersuchungen wäre es zielführend, Studierende hinsichtlich anderer Ressourcenmanagementstrategien zu trainieren um die jeweiligen Entwicklungen über den Verlauf des Semesters zu überprüfen. Im Sinne der Generalisierbarkeit könnten zudem Replikationen in anderen Studiengängen einen wichtigen Erkenntnisgewinn bieten.

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