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Langfristiger Wiederaufbau nach Katastrophen in urbanen Gemeinschaften

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397765781
 
Das vorgelegte Forschungsprojekt befasst sich mit der Entwicklung und Anwendung eines Ansatzes zur Bewertung des langfristigen Wiederaufbaus nach Katastrophen (disaster recovery). Der langfristige Wiederaufbau zählt zu den bisher am wenigsten verstandenen Aspekten der Katastrophenforschung. Im Mittelpunkt des Projekts stehen der Wohnungswiederaufbau sowie die Rolle von Versicherung in diesem Prozess. Der langfristige Wiederaufbau soll in drei Städten verglichen und kontrastiert werden: Passau (Deutschland), New Orleans (USA) und Christchurch (Neuseeland), jeweils nach den Katastrophen in den Jahren 2002, 2005 und 2011. Diese Städte stellen sehr unterschiedliche Fälle von disaster recovery dar, nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Art der Naturkatastrophe selbst, sondern vor allem auch aufgrund der am Wiederaufbau beteiligten Institutionen und Ressourcen, der Planung und Entwicklung, sowie der spezifischen Rolle, die Versicherungen bei den jeweiligen Folgen der Katastrophen gespielt haben. Folgende Forschungsfragen stehen bei der Untersuchung der drei Fallbeispiele im Mittelpunkt: Was ist der Status Quo des langfristigen Wiederaufbaus von Wohnungswesen und Infrastruktur? Welche Rolle haben die Versicherungen im Wiederaufbauprozess gespielt? Im Rahmen der geographischen Katastrophenforschung rückt der Wiederaufbauprozess immer stärker ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses – was auch mit der Fokussierung auf Ansätze zusammenhängt, die Resilienz besonders betonen. Die Auswirkungen von Naturkatastrophen werden oft durch Probleme und Fehlentscheidungen im Katastrophenmanagement nach dem Ereignis verschlimmert, insbesondere dann, wenn Schäden an teurer Infrastruktur und Bebauungen (built environment) in Städten auftreten. Unter diesen Bedingungen wird der langfristige Wiederaufbau durch den Umfang und die Art des Vermögensschadens, den zur Verfügung stehenden wirtschaftlichen und institutionellen Ressourcen sowie dem jeweiligen Katastrophenmanagement bestimmt. Das Forschungsprojekt ermöglicht es, systematisches Wissen über Wiederaufbauprozesse in urbanen Gemeinschaften zu entwickeln, um ein besseres Verständnis davon zu erlangen, was einen erfolgreichen Wiederaufbau ausmacht, wie langfristiger Wiederaufbau funktioniert und wie zukünftige Folgen von Katastrophen minimiert werden können. Damit schließt dieses Projekt Wissen- und Verständnislücken im urbanen Wiederaufbau und leistet einen Beitrag zur Optimierung des Vorgehens (best practices) im Rahmen des langfristigen Wiederaufbaus nach Katastrophen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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