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Vergleich von Bottom-up und Top-down Trainingsmethoden: Nachweis neuronaler Veränderungen durch ein Hörtraining zur Verbesserung des Sprachverstehens im Störgeräusch.
Antragstellerin
Annette Schumann, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397807552
Das beantragte Projekt untersucht die Wirkungsweise verschiedener Hörtrainingsmethoden auf neuronale Prozessveränderungen in der Sprachverarbeitung bei älteren Erwachsenen mit altersbedingten Hörverlusten. Das Ziel ist die Verbesserung und Optimierung von Trainingsprogrammen zur Verbesserung des Sprachverstehens im Störgeräusch bei Schwerhörigen.In den letzten Jahrzehnten konnten zahlreiche Studien nachweisen, dass ein gezieltes Hörtraining zu Verbesserungen im Sprachverstehen führen kann, und daher eine sinnvolle Maßnahme in der klinischen Nachsorge schwerhöriger Menschen ist. Der individuelle Benefit variiert dabei jedoch enorm, und nach wie vor ist sich die Forschung uneinig darüber, welche Trainingsmethode die gewinnbringendste ist. Gestörte Prozessabläufe im peripheren Hörsystem, entlang der Hörbahn, im auditorischen Cortex und auf Kognitionsebene führen insbesondere zu Sprachverstehensproblemen in lärmvoller Umgebung. Die unterschiedlichen Trainingsmethoden interagieren mit diesen Verarbeitungsprozessen auf den unterschiedlichen Ebenen. Daher ist die Analyse der trainingsbedingten Veränderungen im menschlichen Gehirn von besonderer Bedeutung.Das Hauptziel des hier beantragten Projektes ist es, die multi-modalen neurologischen bottom-up und top-down Mechanismen, die zu kortikalen Veränderungen durch ein gezieltes Training geführt haben, zu trennen und zu identifizieren. Dies soll mit Hilfe von MEG-Messungen im Verlaufe des Trainings erfolgen.Dafür werden in einem kontrollierten pre- zu post-Experiment zwei Trainingsgruppen gebildet. Die Studienteilnehmer sind ältere gesunde Erwachsene (Alter 60 bis 80 Jahre) mit einem altersgerechtem Hörvermögen. Beide Gruppen trainieren über einen Zeitraum von 6 Wochen mit zwei unterschiedlichen Trainingsprogrammen: ein bottom-up und ein top-down basiertes Programm. Trainingseffekte werden mit Hilfe von Evaluationsmessungen zu Beginn und am Ende des Trainings, sowie zwei Monate nach Ende des Trainings untersucht. Das hier beantragte Projekt ist ein Beitrag zur Grundlagenforschung im Bereich der Rehabilitation bei Schwerhörigen und liefert wichtige Informationen für die klinische Audiologie zur Optimierung individueller Betreuung für Menschen mit einer Schwerhörigkeit.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Kanada
Gastgeber
Dr. Bernhard Roß