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Regulation des RGG-vermittelten Kernimports

Fachliche Zuordnung Zellbiologie
Biophysik
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397983986
 
Arginin- und Glycin-reiche Motive wurden vor einigen Jahrzehnten als Schlüsselmotive in RNA-bindenden Proteinen erkannt, und als RG/RGG-Motive bezeichnet. Mehr als 1000 Proteine beinhalten diese unstrukturierten RG/RGG-Motive, und diese Proteine spielen eine essentielle Rolle in einer Vielzahl von physiologischen Prozessen, wie Transkription, prä-mRNA-Spleißen, Reparatur von DNA-Schäden, und mRNA-Translation. Kürzlich haben wir gezeigt, dass das RG/RGG-Motiv des Proteins Fused-in-Sarkoma (FUS) am Transportin-1 - vermittelten Kernimport beteiligt ist und dass Transportin-1 sowohl das bekannte Prolin-Tyrosin-Kernlokalisierungssignal (PY-NLS) als auch das RG/RGG-Motiv von FUS gleichzeitig binden kann. Arginin Methylierung des RG/RGG Motivs, in Kombination mit in ALS-Patienten (Amyotrophe Lateralsklerose) gefundenen Mutationen, verringert die Affinität von FUS für Transportin-1 und damit die Effizienz der Kernimport. Die daraus resultierenden zytosolischen Einschlüsse sind wohl das Markenzeichen der FUS-assoziierten Krankheit ALS. Trotz dieser Erkenntnisse bleiben die molekularen Details des geregelten Kerntransports von RG/RGG-Proteinen weitgehend unbekannt.In diesem Projekt wollen wir die molekularen Details des (fehl-)geregelten Kernimports der großen Klasse von RG/RGG-Proteinen durch das Studium der Interaktion und Funktion der Komplexe von FUS und CIRP (cold-inducible RNA-binding protein) mit dem Kernimportrezeptor Transportin-1 in vitro und in zellbasierten Assays untersuchen. Fehlregulation von RG/RGG-Kernimport ist ein gemeinsames Merkmal schwerer Krankheiten wie Krebs und Neurodegeneration. Daher ist detailliertes Verständnis der zugrundeliegenden molekularen Mechanismen der Schlüssel wird für die Entwicklung alternativer Strategien für die Behandlung von Krankheiten. Dieses Projekt zielt auf die Verallgemeinerung unserer jüngsten Erkenntnisse auf die gesamte Klasse der RG/RGG-haltigen Proteinen. Dies wird die Basis für die Entdeckung neuer, krankheitsassoziierter Ziele für die Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen mit unterschiedlichen Phänotypen, jedoch gleichen molekularen Krankheitsmechanismen (d.h. Fehlregulation des RG/RGG-vermittelten Kernimport), legen.Dies ist ein D-A-CH Kooperationsprojekt von Prof. Dr. Tobias Madl (FWF lead agency) und Dr. Dorothee Dormann (DFG-Partner) und wird am Institute of Molecular Biology and Biochemistry, Medical University of Graz, bzw. dem BioMedizinischen Centrum (BMC), Ludwig-Maximilians-Universität München ausgeführt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartner Professor Dr. Tobias Madl
 
 

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