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Promotions- und Betreuungspraxis im internationalen Vergleich

Antragsteller Dr. Marc Torka
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397986847
 
Das Promotionswesen wird weltweit reformiert. Neue Organisationsformen der strukturierten Doktorandenausbildung sollen den Promotionsprozess beschleunigen, vereinheitlichen, verbessern, transparenter und berechenbarer machen. Die Hochschulforschung nimmt an, dass die Veränderung von Organisationsstrukturen zur grundlegenden Transformation der Promotions- und Betreuungspraxis führt. Die Ergebnisse einer Untersuchung des deutschen Promotionswesens widersprechen jedoch dieser Annahme (DFG-Projekt: MA 2093/4-1). Auf der Ebene der Betreuungsbeziehung hat sich nicht viel geändert. Weiterhin ist diese Beziehung durch epistemische und soziale Unsicherheiten bei der Erzeugung neuen Wissens und autonomer Forscher geprägt, die den Einfluss organisatorischer Neugestaltungen begrenzen. Da die Forschung bislang auf den deutschen Fall begrenzt ist, lässt sich die Frage nicht beantworten, ob der Betreuungsbeziehung immanente Strukturen oder nicht einfach Eigenarten des deutschen Lehrstuhlsystems das Beharrungsvermögen erklären. Deshalb soll im Folgeprojekt die Promotions- und Betreuungspraxis der selben Forschungsfelder (Sozialwissenschaften und Physik) im Kontext stark variierender Rahmenbedingungen des deutschen Lehrstuhl-, US-amerikanischen Graduate School- und australischen Lecturer-Systems verglichen werden. Der Promotions- und Betreuungspraxis immanente Strukturen können generalisiert werden, sofern diese Praktiken trotz differenter Kontextbedingungen ähnlich sind. Umgekehrt können verschiedene Einflüsse institutioneller Strukturen nachgewiesen werden, wenn sich diese Praktiken unterscheiden. Das Folgeprojekt spezifiziert das Verhältnis von regulativen Organisations- und immanenten Praxisstrukturen in der Doktorandenausbildung, dehnt den internationalen Vergleich auf die Ebene von Praktiken aus und trägt zur empirischen Begründung hochschulpolitischer Gestaltungsmöglichkeiten bei.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Australien, USA
 
 

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