Detailseite
Anästhesiologische Versorgung während endovaskulärer Behandlung des akuten ischämischen Schlaganfalls
Antragsteller
Dr. Andreas Ranft
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397989831
Etwa ein Drittel aller Schlaganfälle wird durch Verschluss einer großen hirnversorgenden Arterie verursacht. In solchen Fällen kann rasche Entfernung des Blutgerinnsels aus dem Gefäß die Symptome des Patienten rückgängig machen - man nennt diese Prozedur "Endovaskuläre Thrombektomie". Hierfür punktiert ein Neuroradiologe die Leistenschlagader, führt einen Katheter durch die Aorta bis zum Verschluss in der zerebralen Arterie und versucht den Blutfluss zum Hirngewebe wieder herzustellen. Damit der Katheter sicher und effektiv in den Gefäßen gesteuert werden kann, sind ruhige Verhältnisse unerlässlich. Leider sind viele Schlaganfallpatienten in der Akutsituation verängstigt und unruhig, und bei beeinträchtigtem Sprachvermögen auch einer verbalen Beruhigung unzugänglich. Um angemessene Bedingungen für die Intervention zu schaffen, werden Anästhesisten hinzugezogen. Allerdings ist bisher unklar, ob Sedierung mit erhaltener Sponatanatmung oder aber Vollnarkose mit kontrollierter Beatmung besser ist im Hinblick auf den funktionellen Zustand des Patienten drei Monate später. Um diese Frage zu beantworten, planen wir eine nationale, multizentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie mit verblindeter Endpunkterhebung. Patienten mit einem akuten Verschluss im vorderen zerebralen Stromgebiet, für die vom Neurologen und/oder Neuroradiologen eine endovaskuläre Thrombektomie indiziert wurde, erhalten nach Randomisierung entweder Vollnarkose oder Sedierung (jeweils nach Hausstandard). Unsere Hypothese ist, dass Vollnarkose während endovaskulärer Thrombektomie den funktionellen Zustand von Schlaganfallpatienten drei Monate später günstig beeinflusst.
DFG-Verfahren
Klinische Studien
Mitverantwortliche
Dr. Tobias Boeckh-Behrens; Professor Dr. Gerhard Schneider; Dr. Silke Wunderlich