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Transkulturelle Biographie und Erfahrungsräume kultureller Diversität - Karriere und Werk von Paul-Marc Sauvalle (1857-1920) Fortsetzungsantrag (2. Phase): Kommentierte kritische Edition ausgewählter literarischer und journalistischer Schriften von Sauvalle mit der Bibliographie seines Gesamtwerks.

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398199937
 
Ziel des vorliegenden Fortsetzungsantrags ist es, das im Rahmen der ersten Projektphase gesammelte, sehr umfangreiche und aufschlussreiche Material von Publikationen von Paul-Marc Sauvalle, insbesondere von Zeitungsartikeln verschiedenster Textsortenzugehörigkeit zu einer großen Bandbreite von Themen, in einer kritischen und kommentierten Edition von repräsentativen, ausgewählten Texten der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das publizistische Werk von Paul-Marc Sauvalle, von dem bisher ca. 1.500 Artikel gesammelt wurden, liegt dem Antragsteller in Form von PDF-Dateien und Photokopien sowie in ausgedruckter Form vor. Es handelt sich hierbei um ein sowohl quantitativ wie auch durch seine ästhetischen und rhetorischen Qualitäten sowie die Breite der behandelten Themen beeindruckendes Oeuvre, das für die Literatur- und Kulturgeschichte des französischsprachigen Kanada, aber auch Louisianas und Mexikos sowie Frankreichs von zentraler Bedeutung ist und erstmals in seiner Gesamtheit erschlossen wurde. Bei der Beantragung des Projekts war noch nicht präzise abzusehen, welchen Umfang das Gesamtoeuvre von Sauvalle umfassen würde und welche tiefgreifende soziale, politische und kulturelle Bedeutung es vor allem für das frankophone Kanada einnahm. Sauvalle war, dies zeigt sein publizistisches Werk und dessen soziale, intellektuelle und politische Rezeption und Wirkung, einer der herausragenden Vorkämpfer des modernen, durch Laizität, religiöse Toleranz, demokratische Werte, kulturelle Diversität und eine kosmopolitische Öffnung geprägten frankophonen Kanadas der Gegenwart und zugleich ein wichtiger Vermittler neuer politischer und sozialer Ideen sowie eines neuen journalistischen Stils in Kanada ebenso wie in Louisiana und in Mexico-City. Als Vertreter eines ‚radikalen Liberalismus‘ (im Sinn des ausgehenden 19. Jh.) trat er, in zum Teil offener Konfrontation mit Vertretern der katholischen Kirche, rechtskonservativen Kreisen und klerikalen Zensurbehörden, für die Trennung von Staat und Kirche, ein unabhängiges staatliches Erziehungssystem, die rechtliche Gleichstellung von Männern und Frauen auch im kulturellen, politischen, schulischen und universitären Bereich und eine reformierte kapitalistische Ordnung ein, die – den Ideen u.a. des US-Sozialökonomen Henry George folgend – die liberale Öffnung zum Weltmarkt mit sozialer Absicherung und dem Streben nach mehr sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit verbinden sollte. Sauvalle stellte zugleich eine wichtige Mittlerfigur politischen, kulturellen und ökonomischen Wissens zwischen Europa, insbesondere Frankreich, den USA, Südamerika (Mexiko, Kuba) und Kanada dar. Für eine transnational und transkulturell ausgerichtete Literatur-, Kultur- und Pressegeschichtsschreibung erscheint es wichtig und außerordentlich wünschenswert, sein Werk in einer repräsentativen und kommentierten Auswahl der wissenschaftlichen Öffentlichkeit sowie einem breiteren, interessierten Publikum zugänglich zu machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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