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MCD/FSGS Register und digitale Nephropathologie
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Franziska Grundmann; Dr. Wibke Johannis; Professor Dr. Lutz T. Weber
Fachliche Zuordnung
Nephrologie
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386793560
Die Erkrankung der glomerulären Minimalläsionen (MCD) wie auch die Fokal-Segmentale Glomerulosklerose (FSGS) spiegeln beide histopathologische Erkrankungsmuster wider denen unterschiedliche, die Erkrankung verursachende Störungen zugrunde liegen können. So ist es nicht verwunderlich, dass große, randomisierte und prospektive klinische Studien, die die zur Verfügung stehenden Therapieschemata vergleichen, fehlen. Im Rahmen des Zentralprojekt CP3 wurde innerhalb der KFO329 ein zunächst auf den Kölner Raum beschränktes (5 Millionen Einwohner), klinisches Register für pädiatrische sowie adulte Patienten geschaffen, welches es erlaubt, histopathologische Parameter mit klinischen Informationen sowie weiteren Biomaterialien zu verknüpfen – das sog. FOrMe Register (The German Focal Segmental Glomerulosclerosis and Minimal Change Disease Registry). Dieses Register orientiert sich hinsichtlich seiner Verfahrensabläufe, seiner Struktur sowie bezüglich der Datenfelder an dem weltweit etablierten NEPTUNE (Nephrotic Syndrome Study Network) Register und stellt so die Austauschbarkeit und Vergleichbarkeit der Daten mit NEPTUNE und anderen daran angeschlossenen Zentren sicher. Klinische Daten aller Patienten einschließlich der Ergebnisse humangenetischer Untersuchungen werden systematisch erfasst. In der zweiten Förderperiode der KFO329 sollen nun weitere Studienzentren in Deutschland eingeschlossen werden. Zur Sicherung der Datenqualität und gleichzeitig zur Entlastung der beteiligten Zentren sollen IT-Lösungen geschaffen werden, die eine automatisierte Datenübertragung von Laborwerten ermöglichen. Darüber hinaus wird eine digitale Nephropathologie-Plattform implementiert. Hierfür wird das Nierenbiopsiematerial auf Objektträgern einschließlich der elektronenmikroskopischen Aufnahmen zentral durch CP2 eingescannt, gespeichert und systematisch mittels mathematische Algorithmen automatisch analysiert. Weiterhin erfolgt eine Beurteilung durch ein Expertengremium von Nephropathologen. Das MCD/FSGS-Register liefert somit die Grundlage, um die Ergebnisse aus allen Einzelprojekten an präzise – nephropathologisch, humangenetisch und klinisch – charakterisiertem humanem Biopsie- und Biomaterial im Sinne eines translationalen Ansatzes zu bestätigen.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
KFO 329:
Molekulare Mechanismen von Podozyten-Erkrankungen – die Nephrologie auf dem Weg zur Präzisionsmedizin
Mitverantwortlich
Professor Dr. Christoph B. Schell