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Material, Fügung, Gestalt. Die Substruktur des Entwurfs und Aspekte des ‘Polytechnischen’ in der Architektur von Heinrich Hübsch, 1820–1860
Antragstellerin
Dr.-Ing. Dorothea Roos
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398593868
Ziel des Fortsetzungsprojektes ist die Bearbeitung von zwei neuen Themenkomplexen, die sich während den bisherigen Untersuchungen mit neuen Fragen und Aspekten eröffnet haben und deren Bearbeitung einen interessanten zusätzlichen Erkenntnisgewinn verspricht, der über den bisherigen Ansatz hinausgeht und die Betrachtungen vervollständigt. 1. Die Untersuchungen zu Baumaterial und Konstruktion haben einen engen Zusammenhang zwischen der Arbeit von Heinrich Hübsch bzw. in der Großherzoglich Badischen Baudirektion und der Entwicklung und Etablierung einer frühen Bauindustrie in Nordbaden aufgezeigt. Dieses bisher nicht aufgearbeitete Thema soll im Hinblick auf den Anteil der Baudirektion daran für die Ära Hübsch (1825–1865) untersuchen und dargestellt werden. Das Thema ist für das Verständnis der Arbeit in der Baudirektion und die im Projekt-Titel formulierte Fragestellung von wesentlicher Bedeutung, da es ganz unmittelbarer auf Entwurf und Ausführungspraxis zurückwirkt.2. Im Rahmen der Gebäudeuntersuchungen wurde deutlich, daß es von großem Interesse wäre, für die Darstellung innovativer baukonstruktiver Lösungen ergänzend zu den drei Hauptuntersuchungsobjekten, bei denen es sich um Neubauten handelt, auch ein repräsentatives Beispiel für das Bauen im Bestand näher in den Blick zu nehmen. Hierfür bietet sich der Westbau des Doms zu Speyer (1854–58) in ganz besonderem Maße an. Er ist Hübschs wichtigster Beitrag zum Thema und für die Darstellung von Konstruktion, Material und Detailausbildung hat sich im Bistumsarchiv Speyer ein ganz einzigartiger und wissenschaftlich bisher nicht ausgewerteter Quellenbestand erhalten. In fünf Bautagebüchern sind die Arbeiten auf der Baustelle und im Planungsbüro detailliert dokumentiert, zusammen mit Konstruktionszeichnungen und -skizzen gewähren sie einen ganz einmaligen direkten Einblick sowohl in die Planungsprozesse als auch in die Organisation und Praxis der Großbaustelle. In Kombination mit punktuellen Bauwerkserkundungen verspricht die Aufarbeitung dieser Quellen darüber hinaus Aussagen über das Verständnis der Planer für die Konstruktion des Bestands als Basis für die entwurflichen und baupraktischen Entscheidungen.Die neuen Themen und Aspekte werden als zusätzliche Kapitel bzw. Kapitelteile in die im Projekt erarbeitete Buchpublikation integriert. Alle erarbeiteten Materialien werden der Wissenschaft und der Erhaltungspraxis zusätzlich in digitaler Form vollumfänglich zur Verfügung gestellt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen