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Die Septuaginta-Psalmen in ihrem paganen Kontext
Antragsteller
Dr. Philipp Brandenburg
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Griechische und Lateinische Philologie
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398764912
Das Projekt strebt eine vollständige linguistische Kommentierung aller 151 Septuaginta-Psalmen an, indem es deren Sprache im Kontext der paganen griechischen Literatur analysiert. Der Schwerpunkt liegt dementsprechend nicht auf einem Vergleich der Übersetzung mit ihrer hebräischen Vorlage, sondern auf dem Bedeutungspotenzial der Übersetzung. Dieses lässt sich aber nicht aus einem Abgleich mit der ohnehin nur hypothetisch zu erschließenden hebräischen Vorlage, sondern nur aus einem Abgleich mit dem kontemporären Griechisch ermitteln. Das Griechisch der Übersetzung hat selbst kein Milieu, in dem es jemals gesprochen worden wäre, sondern es wird von den Sprechern eines bestimmten Milieus im Rahmen ihrer Sprachkenntnisse okkasionell zum Zwecke der Übersetzung geschaffen. Die Schwierigkeit, dass man hier nicht zwischen interlingualer Interferenz und intralingualem Sprachwandel unterscheiden kann, umgeht das Projekt, indem es das Bedeutungspotenzial des Psalters innerhalb der griechischen Literatur der hellenistisch-römischen Zeit sucht. Erst dann lässt sich das Bedeutungspotenzial der griechischen Übersetzung mit dem der hebräischen Vorlage vergleichen. Als Übersetzung von Gebeten sprengen die Septuaginta-Psalmen die Grenzen der Semiotik, der Kommunikations-, der Übersetzungs- und der Rhetoriktheorie. Sie werden somit zu einem wichtigen Testfall, an dem sich sowohl diese Grenzen als auch mögliche Ansätze zu ihrer Überwindung aufzeigen lassen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Markus Witte