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Multizentrische, randomisierte Studie zahnärztlich-prothetischer Therapieformen der verkürzten Zahnreihe – 15-Jahres-Nachuntersuchung und Datenauswertung des 10- und 15-Jahresuntersuchungszeitraumes

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398776178
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zahnverlust stellt in der Gesellschaft ein mit zunehmend höherem Alter immer häufiger auftretendes Problem dar. Neben verschiedenen Versorgungskonzepten zum Ersatz von Molaren, gewinnt auch das Konzept der verkürzten Zahnreihe, immer mehr an Bedeutung. Aufgrund von mangelnden Langzeitdaten, wie diese Versorgung im Vergleich zum Molarenersatz abschneidet, wurde im Rahmen der multizentrischen „Randomisierte[n] kontrollierte klinische Studie zur verkürzten Zahnreihe (RaSDA)“ das Konzept des shortened dental arch (SDA) mit einem Molarenersatz durch eine herausnehmbare Geschiebeprothese verglichen. Die Hauptzielgröße zur Beurteilung der beiden Vergleichsgruppen war der (erste) Zahnverlust nach Eingliederung der Restaurationen, zusätzlich wurden die beiden Gruppen auch im Hinblick auf parodontale Gesundheit, mundgesundheitsbezogene Lebensqualität, Craniomandibuläre Dysfunktionen und den Nachsorgeaufwand über einen Nachuntersuchungszeitraum von insgesamt 15 Jahren untersucht. In die RaSDA-Studie wurden 215 Patienten eingeschlossen, deren mittleres Lebensalter in beiden Therapiearmen knapp unter 60 Jahren lag. Von den 109 auf die Therapie mit abnehmbarem Zahnersatz und den 106 auf die Versorgung nach dem Konzept der verkürzten Zahnreihe randomisierten Patienten wurden 81 beziehungsweise 71 Patienten therapiert. Nach fünf Jahren konnten in den beiden Studienarmen 71 beziehungsweise 61 Patienten nachuntersucht werden. Zur 10-Jahres-Nachuntersuchung kamen 44 beziehungsweise 38 Patienten. Für die 15-Jahres-Nachuntersuchung reduzierte sich das verbliebene Patientenkollektiv vor allem altersbedingt auf 29 beziehungsweise 28 Patienten. Es zeigte sich, dass die ursprünglich eingegliederte Versorgungsform in den beiden sich nur unwesentlich unterscheidenden Studienarmen eine mittlere Überlebenszeit von über 14 Jahren aufwiesen. Es konnte ein geringeres Auftreten von BOPs (Bleeding on Probing) und geringere Plaqueanlagerung bei den Patienten, die nach dem SDA-Konzept versorgt wurden, dies bedingte jedoch keine signifikanten Vorteile hinsichtlich der Hauptzielgröße, des Auftretens weiteren Zahnverlusts. Auch für die untersuchten Nebenzielgrößen konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt werden. Folgerichtig und eine korrekte zahnärztliche Vorgehensweise vorausgesetzt, steht aus heutiger Sicht bei der Versorgung von Patienten mit verkürzten Zahnreihen die Patientenpräferenz an erster Stelle. Die Erkenntnisse der RaSDA-Studie befördern den Weg der Zahnärztlichen Prothetik hin zu einer patientenzentrierten Therapieentscheidung und individualisierten Therapie.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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