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Entwicklung und Überprüfung von Stimulationsstrategien für die Verbesserung des pharyngalen Schlucks durch eine automatisierte direkte Stimulation des N. hypoglossus bei neurogenen Schluckstörungen
Antragsteller
Professor Dr. Rainer Seidl
Fachliche Zuordnung
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398890253
Übergeordnetes Ziel des vorgeschlagenen Forschungsprojektes ist der Nachweis über die Machbarkeit einer implantierbaren Neuroprothese für die Behandlung von Schluckstörungen.Im Rahmen des geplanten Projektes soll bei wachen Patienten eine geregelte Elektrostimulation des N. hypoglossus erprobt werden. Die Patienten leiden unter einer neurogenen Schluckstörung, die eine ausreichende Hebung des Kehlkopfes verhindert. Durch eine zeitgerechte Erkennung der Schluckintension des Patienten, soll die Stimulation die willentliche Einleitung des Schluckes unterstützen und einen sicheren Schluckvorgang ermöglichen. Grundlage für die Stimulation ist ein unter der medizinischen Leitung des Antragstellers entwickeltes, kombiniertes externes Messsystem, das in der Lage ist einen Schluck bei Gesunden aus der Kombination einer Bioimpedanzkurve und einem EMG sicher und zeitgerecht für eine Stimulation zu erkennen. Dieses System soll um eine direkte elektrische Stimulation des N. hypoglossus erweitert werden, um die Kehlkopfhebung zu verbessern. Im Rahmen des geplanten Forschungsprojekts sollen die vorhandenen Algorithmen erweitert werden, sodass sie die Schluckintention und unvollständigen Schlucke erkennen. Dafür muss die automatisierte Erkennung an Patienten angepasst und ein Inertialsensor für die Erkennung der Kautätigkeit in das Messsystem integriert werden. Im Weiteren muss für die Implantation mit dem bekannten Messsystem in Kombination mit einem Endoskop ein Verfahren entwickelt werden, das die exakte intraoperative Positionierung der Hypoglossus-Elektrode für den gewünschten Effekt einer Kehlkopfhebung, während der Implantation ermöglicht. Die sichere Positionierung ist die Voraussetzung für einen Erfolg einer Stimulation. Implantiert werden sollen Patienten, bei denen eine Schluckstörung auf Grund einer Einschränkung der Kehlkopfhebung vorliegt (z. B. Stammhirninfarkt) die nach Abschluss der konservativen Therapie keine Verbesserung mehr erfahren. Der Befund wird im Rahmen einer Videofluoroskopie evaluiert. Nach der Implantation und der Abheilung der Wunden sollen die verschiedenen Stimulationsstrategien geprüft werden. Geprüft werden soll, ob durch eine Vorspannung der Muskulatur über den Zeitraum des Schluckvorgangs oder ob eine Imitation der Kehlkopfbewegung durch eine geregelte Stimulation die notwendige Unterstützung beim Schluck erreicht werden kann. Abschließend soll die Kombination beider Ansätze zu einer individuell an den Patienten angepassten Stimulationsstrategie führen. Ziel soll ein aspirationsfreier Schluck sein, wobei das System die notwendige Stimulationsintensität selber regelt. Die Elektrode wird nach einer Evaluation mittels einer Videofluoroskopie der Ergebnisse wieder entfernt. Das Projekt soll nach zwei Jahren abgeschlossen sein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Dr. Thomas Schauer