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Akuter psychosozialer Stress und moralisches Entscheidungsverhalten in Alltagssituationen: Verhaltenseffekte, psychoneuroendokrinologische Reaktionen und neuronale Aktivität

Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 399106282
 
Im Alltag müssen viele moralische Entscheidungen unter Stress getroffen werden. Obwohl Hinweise dafür vorliegen, dass moralische Entscheidungen in unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. in der Ökonomie, in sozialen Situationen oder beim Beurteilen abstrakter moralischer Dilemmata durch Stress bzw. Stresshormone beeinflusst werden können, sind Untersuchungen zum Einfluss von Stress auf moralisches Entscheidungsverhalten in Alltagssituationen bislang ausgesprochen rar. Deshalb ist das übergeordnete Projektziel die experimentelle Untersuchung der These, dass akuter psychosozialer Stress das Entscheidungsverhalten in alltäglichen moralischen Konfliktsituationen bei Männern und Frauen beeinflusst. Mit dem vorliegenden Fortsetzungsantrag wird eine Verlängerung der Personalmittel von 30 auf 36 Monate beantragt. Dieses Projekt umfasste zwei Hauptstudien. In einer ersten laborexperimentellen Hauptstudie wurde der Einfluss von akutem psychosozialen Stress auf alltägliches moralisches Entscheidungsverhalten erstmals in einem Within-Subjects Design untersucht (Ergebnisse liegen vor). Mit der zweiten experimentellen Hauptstudie sollen mittels fMRT neben den Verhaltenseffekten erstmals neuronale Aktivierungsmuster bei alltagsbezogenem moralischen Entscheidungsverhalten nach akuter Stressexposition erforscht werden (Durchführung noch ausstehend). Hierfür wurden bislang wesentliche Vorarbeiten in Form von Methoden-Neuentwicklungen geleistet (Etablierung einer Placebo-Version des ScanSTRESS-Paradigmas und Entwicklung des fMRT-tauglichen Moralentscheidungsparadigmas). Diese Neuentwicklungen von Paradigmen erwiesen sich als inhaltlich und technisch deutlich komplexer und vor allem zeitlich langwieriger als ursprünglich geplant. Parallel zur Hauptstudie 1 und den Vorarbeiten für Hauptstudie 2 haben wir zudem folgende zusätzliche Forschungsfragen erfolgreich bearbeitet: Nach der Entwicklung von neuem Stimulusmaterial für beide Hauptstudien wurden vier weitere unabhängige Validierungsstudien durchgeführt. Dies führte zur Etablierung der EMCS-Skala (publiziert in Singer et al., 2019). In einem weiteren zusätzlichen Verhaltensexperiment (Between-Subjects Design) haben wir die Zeitabhängigkeit von Stresseffekten auf moralisches Entscheidungsverhalten in Alltagssituationen untersucht (Singer et al., in Vorbereitung). Da sich in Hauptstudie 1 im Within-Subjects Design nicht die erwarteten Stresseffekte auf moralisches Entscheidungsverhalten zeigten, haben wir zudem eine Replikation von Hauptstudie 1 durchgeführt (Singer et al., in Vorbereitung). Mit der hiermit beantragten Fortsetzung der Personalmittel um 6 Monate soll die nun noch ausstehende Durchführung von Hauptstudie 2 geleistet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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