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Funktionelle Analysen von stark verändert exprimierten microRNAs beim intestinalen T-Zell-Lymphom des Hundes

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Zellbiologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 399128212
 
Beim Hund gehören Lymphome (Tumore) des Magendarmtrakts mit etwa 5-7 % aller Lymphomfälle zu der zweithäufigsten Lymphomart. Dabei handelt es sich meistens um Tumoren mit einem Ursprung aus spezialisierten Immunzellen (T-Zellen). Die Prognose ist mit einer medianen Überlebenszeit von 13-77 Tagen schlecht. Die Diagnose ist schwierig, da auch gutartige Darmentzündungen ähnliche klinische Symptome hervorrufen können.MicroRNAs gehören zu einer Klasse von kurzen RNA-Molekülen, die vielfältig in den Stoffwechsel aller Zellen eingreifen. Durch Hemmung der Genexpression regulieren microRNAs eine große Zahl an zellulären Signalwegen, wie zum Beispiel Zellteilung, Zelldifferenzierung und programmierten Zelltod. Abweichungen der als normal angesehenen microRNA-Expression, also eine verstärkte oder auch verminderte Expression, sind mit verschiedenen Krankheitsvorgängen assoziiert.Beim Menschen wurden bereits zahlreiche Studien zur microRNA-Expression in Lymphomen anderer Immunzellen (B-Zellen) durchgeführt, bei denen deutliche Expressions-Veränderungen im Tumorgewebe nachgewiesen werden konnten. Mehrere microRNAs werden beim Menschen inzwischen auf ihr Potential als Tumormarker für B-Zell-Lymphome untersucht. Zur micro-RNA Expression in T-Zell-Lymphomen gibt es beim Menschen nur sehr wenige Untersuchungen.Für den Hund gibt es nur wenige Studien zur microRNA-Expression beim Lymphom. Untersuchungen zur microRNA Expression im intestinalen T-Zell-Lymphom des Hundes und Erkenntnisse über den Einfluß der microRNA Expression auf die zellulären Veränderungen im Tumor gibt es bisher nicht.Ziel des Vorhabens ist es, die Wirkung ausgewählter microRNAs, die in intestinalen T-Zell-Lymphomen des Hundes auffallend verändert exprimiert werden, auf ihren Einfluß auf Tumorzellen näher zu charakterisieren. Dafür werden in einem Zellkultursystem mit T-Zell-Tumorzellen des Hundes Moleküle in die Zellen eingeschleust, die die Wirkung dieser microRNAs verstärken oder hemmen. Die Wirkung dieser Eingriffe auf die Tumorzellen, z. B. auf die Zellvermehrung und den Zelluntergang oder auf die Veränderung der Proteinexpression wird mit geeigneten Nachweissystemen gemessen. Zum einen sollen damit Erkenntnisse zur Entstehung dieser Tumorart und zu möglichen neuen therapeutischen Ansatzpunkten speziell beim Hund gewonnen werden. Zum anderen stoßen die spontan entstehenden Tumoren des Hundes insbesondere bei Studien zur Effektivität neuer Tumortherapeutika auf großes Interesse, wobei sich sowohl ein Nutzen für den Hund als auch für den Menschen bei der Tumorbehandlung ergeben kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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