Detailseite
Günther Luxbacher: Werkstoff kontra Ersatzstoffe. Technik, Metalle und Politik in Deutschland im 20. Jahrhundert.
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Herbert
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 399215382
Das hochindustrialisierte Deutschland zählte im weltweiten Vergleich immer schon zu den besonders stark von ausländischen Roh- und Werkstoffimporten abhängigen Ländern. Dabei hatten hierzulande Gewerbe und Industrie während des Ersten Weltkrieges, in der Phase des Nationalsozialismus, in der DDR, aber auch in den ersten Jahren der Bundesrepublik besonders intensive Phasen politisch motivierter Selbstversorgungspolitik zu bewältigen.Die historische Studie analysiert am Beispiel des industriellen Leitwerkstoffes Metall die Grundbedingungen sowie die unterschiedlichen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Ansätze zur Lösung dieses Problems. Untersucht werden etwa die Strategien der Annexion, der Einsparung knapper und die Schaffung und Verwendung inländischer Rohstoffe in allen Hauptabschnitten deutscher Politik sowie im internationalen Vergleich. Zahlreiche Ökonomen. Physiker, Chemiker, Ingenieure und Konstrukteure orientierten ihre auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Forschungen an diesen Vorgaben. Resultierte daraus so etwas wie eine durchgängig im gesamten 20. Jahrhundert gültige nationale Wissenschafts- und Technikdoktrin der Schaffung und Verwendung von Ersatzstoffen? Und muss man diese als deutschen Sonderweg beständiger Autarkieorientierung betrachten, der bis heute nachwirkt? Oder beschränkte sich das Phänomen auf Kriegs- und Krisenzeiten, da die reiche Palette unterschiedlichster Werkstoffeigenschaften einen unverzichtbaren Innovationstreiber im internationalen Wettbewerb darstellt?
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen