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Die Rolle der hadalen Zonen im langfristigen Verbleib von marinem Mikroplastik: Identifikation von Mikroplastik in der Tiefsee des Kurilen-Kamtschatka-Grabens, Nordwestpazifik (Deep-MiPoll)

Fachliche Zuordnung Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 399785380
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die weltweite Benutzung von Plastik im alltäglichen ist heute nicht mehr wegzudenken. Ozeane sind von dieser Verschmutzung betroffen, da sie das Endziel von Plastik sind, welches über Flüsse und den Wind an die Küste transportiert wird. Im Meer führt Plastik nicht nur zu Ungleichgewichten in verschiedenen Lebensräumen, da es das Eindringen invasiver Arten erleichtert, sondern kann auch Säugetiere, Seevögel, Fische und Meeresschildkröten die sich in Plastik verwickeln oder es essen, langsam verenden lassen. Eine der größten Sorgen bereitet jedoch das Plastik was sich seit längerer Zeit in den Meeren befindet und sich durch extreme Umweltbedingungen wie Wellen, Wind, UV-Licht und Hydrolyse in Form von Mikroplastik (MP) zersetzt. MP, definiert Plastik das kleiner ist al 500 µm. Es kann für die Lebewesen im Meer sehr gefährlich sein, weil diese das als Nahrung wahrnehmen oder versehentlich verschlucken. Unbefriedigende Berichte von Plastik an den entlegensten und für den Menschen unzugänglichsten Orten wie Arktis und Tiefsee lassen erahnen das Plastik omnipräsent ist, und dass diese Verschmutzung langfristige Folgen haben wird. Diese Arbeit ist eine Untersuchung der Plastik- und MP-Verschmutzung an einem der entlegensten Orte der Welt, dem tiefsten Punkt unserer Erde, dem abyssalen und hadalen Meeresgrund. Die Hypothese ist, dass sich die Gräben in Meeresmülltonnen verwandeln und als Plastikdepot dienen könnten. Ziel dieser Arbeit war es daher, die räumliche Verteilung von MP und anthropogenen Abfällen in den Sedimenten des Kurilen-Kamtschatka-Grabens (KKT) im Nordwestpazifik zu untersuchen. Die Ergebnisse ersten Analysen zeigten nicht nur das Vorhandensein von MP und dessen Polymer- Zusammensetzung im Grabensediment, sondern heben auch Ungenauigkeiten bei der Schätzung der MP-Menge auf der Grundlage einer geringen Probemenge hervor. Die umfassende Analyse der MP-Sedimentation und ihrer Anreicherung im Grabensediment brachte eine heterogene Verteilung des MP entlang der Sedimentsäule und erhebliche Unterschiede, sowohl auf lokaler Ebene als auch im gesamten Grabensystem, zum Vorschein. Diese heterogene Verteilung spiegelt die besondere Dynamik im Graben wider. Es wurde die L-MP-Verschmutzung (große MP), die den Größenbereich > 300-500 µm repräsentiert, sowie das Vorhandensein von Makroplastik untersucht, dass die Kunststoffverschmutzung im Graben aus Gegenständen vor allem aus Einwegplastik und in der Fischerei verwendeten Materialien besteht. Mehrere Gegenstände mit noch sichtbaren Aufschriften in asiatischen Sprachen lassen vermuten, dass die Hauptverschmutzungsquelle für den Graben die Kuroshio-Ausdehnung ist, der nordwärts fließende Westpazifikstrom entlang der asiatischen Küste. Die Verschmutzung der Tiefsee muss auf einen globalen Beitrag zurückgeführt werden und unterstreicht die Dringlichkeit einer Änderung der weltweiten Politik in Bezug auf die Verwendung von Kunststoffen und Abfällen, angefangen bei der Sensibilisierung der Verbraucher. In Anbetracht der Gesamtheit der im Rahmen des MiPoll-Projekts durchgeführten Analysen zu Kunststoffen und MP sowie der auf einer Literaturrecherche basierenden Überlegungen wird der Schwerpunkt auf folgende Punkte gelegt: a) die wichtigsten Punkte, die dazu beitragen können, die Repräsentativität einer Probe und/oder eines Probeentnahmeplans zu optimieren, und b) die Darstellung von Umweltdaten, die der Kunststoffkontamination in Meeressedimenten so genau wie möglich entsprechen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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