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Die Vorgeschichte von Kants Nonevidentialismus

Antragsteller Professor Dr. Marcus Willaschek, seit 12/2019
Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 400342608
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Teilprojekt 1 (Gabriele Gava) wurde gezeigt, dass Christian August Crusius ein wichtiger Einfluss für die Entwicklung von Kants Begriff des Glaubens war. Crusius‘ Charakterisierung des Glaubens enthält viele Elemente, die wir bei Kant wiederfinden. Außerdem ermöglicht die Analyse der crusius‘schen Beschreibung des Glaubens einige Fragen bezüglich der Phänomenologie dieser Form des Fürwahrhalten bei Kant zu beantworten. Es wurde auch gezeigt, dass Crusius Kants Auffassung der Hierarchie der Zwecke der menschlichen Vernunft beeinflusst hat. Teilprojekt 1 hat zudem die systematische Relevanz einer kantischen Perspektive auf das Fürwahrhalten aufgezeigt, insbesondere mit Blick auf den Unterschied zwischen Überzeugung und Überredung, die nach Gavas Vorschlag als „Operatoren“ verstanden werden, die bestimmen, ob ein Fürwahrhalten angemessen oder unangemessen ist, je nachdem, ob es auf einer korrekten Bewertung der Gründe beruht, die wir haben. Im Teilprojekt 2 (Jakub Techert) wurde eine Interpretation von Kants Einteilung des Fürwahrhaltens in Überredung, Überzeugung, Meinen, Glauben, Wissen und Hypothesen entwickelt, die zwei Vorteile gegenüber alternativen Interpretationen hat. Zum einen kommt sie mit weniger zusätzlichen Termini aus, die sich bei Kant nicht nachweisen lassen, zum anderen verfährt sie dichotomisch und kann somit Kants Anspruch auf Vollständigkeit erfüllen. Ferner konnte Techert nachweisen, dass Kants Hypothesenbegriff im Kontext der Naturlehre – anders als oft angenommen – deutliche Unterschiede zu gegenwärtig in der Wissenschaftstheorie verwendeten Hypothesenbegriffen aufweist.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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