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Junge Bürger/innen in der Schule: Eine metaanalytische Untersuchung des Zusammenhangs zwischen schulischen Faktoren und politischen Kompetenzen, Einstellungen und Verhaltensweisen im Jugendalter

Antragstellerin Dr. Katharina Eckstein
Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 400343919
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt untersuchte den Zusammenhang zwischen schulischen Faktoren und politischen Einstellungen, Kompetenzen und Verhaltensweisen Jugendlicher. Ziel war es, existierende Befunde im Forschungsfeld mit Hilfe einer Metaanalyse systematisch zusammenzufassen. Die Literaturrecherche ergab eine sehr hohe Anzahl an relevanten Treffen, sodass der Untersuchungszeitraum auf die Jahre 2000 – 2020 begrenzt wurde. Dennoch konnte ein Großteil (66%) der identifizieren Primärstudien kodiert werden. In die Analysen gingen schließlich 307 unabhängige Stichproben (aus 351 Publikationen) ein. Über alle schulischen Faktoren und politischen Outcomes hinweg wurde eine geringe, aber signifikante mittlere Effektstärke ermittelt (r = 0.11). Diese erwies sich auch als signifikant, wenn nur Effektstärken betrachtet wurden, die auf Veränderungsindikatoren basieren (r = 0.09). Differenzierte Auswertungen je nach betrachtetem politischem Outcome ergaben, dass die mittlere Effektstärke aller schulischen Faktoren je nach politischem Outcome kaum schwankt (rs = 0.10 – 0.12). Jedoch zeigen sich auf Ebene spezifischer schulischer Faktoren und spezifischer politischer Outcomes durchaus Variationen im Zusammenhangsmuster. Das Alter, der sozio-ökonomische Status und die kulturelle Diversität auf Stichprobenebene erweisen sich als signifikante Moderatoren. Über alle Stichproben hinweg, fällt der mittlere Zusammenhang bei jüngeren Stichproben, Stichproben, die einen geringeren SES und ein höheres Maß an kulturelle Diversität aufweisen, stärker aus. Diese und weiterführende und somit vertiefende Beschreibungen des Ergebnismusters werden in Folgepublikationen veröffentlicht. Darüber hinaus konnten im Rahmen des Projektes existierende Forschungslücken identifiziert werden. Neben einem Mangel an längsschnittlichen Studien, stammten nur wenige Studien nicht aus den USA bzw. Europa und wenige fokussierten auf kulturell diversen Samples. Schließlich lassen sich aus den Befunden auch direkte Anknüpfungspunkte für die schulische Praxis ziehen. Neben den im Unterricht besprochenen Themen und themenbezogenen Aktivitäten (z.B. Planspiele, Lernen am anderen Ort), sind es vor allem schulklimatische Aspekte, die einen Zusammenhang mit politischen Kompetenzen, Einstellungen und Verhaltensweisen zeigen. Dabei scheinen sich diese vor allem bei jüngeren Schüler/innen, Schüler/innen aus weniger privilegierten sozio-ökonomischen Hintergründen und der ethnisch-kulturellen Minorität zu manifestieren. Vor allem mit Blick auf praktische Ansätze, die das Ziel verfolgen, politische Themen jungen Menschen näher zu bringen, sind wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der differenzierten Wirkung schulischer Erfahrungen von großer Relevanz. Sie möglichen es unter anderem, Maßnahmen bewusster für konkrete Zielgruppen (z.B. je nach Alter) zu implementieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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